Theater der Nacht, PS-Speicher, Harzhorn und mehr. Wer als Tourist in den Landkreis Northeim reist, kann eine Menge entdecken. Wenn er oder sie denn auch davon weiß. Mit seinem Antrag an die Landrätin zur nächsten Kreistagssitzung im Oktober fordert der Einbecker Ratsherr Alexander Kloss die Kreisverwaltung auf, ein neues Tourismuskonzept zu entwickeln. Im ersten Schritt sollen zunächst Kosten ermittelt werden. Doch Kloss hat eine klare Vision, von der die gesamte Region profitieren soll. Ich habe ihn gefragt, wie diese aussehen könnte.

Altes Konzept ist zwölf Jahre alt

Alexander Kloss hat für die kommende Kreistagssitzung am 14. Oktober einen Antrag gestellt, wonach sich die Landrätin – oder besser ihre Verwaltung – erstmals mit der Neuerstellung eines Tourismuskonzeptes beschäftigen soll. Zuletzt wurde ein solches vor rund zwölf Jahren im Auftrag der Kreisverwaltung von einer Agentur aus Trier erstellt. Laut Kloss könne sich die Verwaltung daran noch immer orientieren. „Durch das Unternehmen aus Trier wurde nach meiner Kenntnis seinerzeit bereits eine umfassende Analyse mit entsprechenden Empfehlungen erstellt, auf deren Grundlage nun konsequenterweise eine Fortschreibung erfolgen sollte. Das spart Zeit und Kosten.“

Alexander Kloss Video-Interview

Im Interview beschreibt Kloss, wie das konkret aussehen kann. Angesiedelt im Bereich der Wirtschaftsförderung des Landkreises Northeim könnte eine zentrale Anlauf- und Netzwerkerstelle für den Tourismus im Landkreis Northeim geschaffen und koordiniert werden. Möglicherweise könnte eine solche Einrichtung auch das bisher übliche Stadt- und Standortmarketing, wie es zum Beispiel in Einbeck und Northeim mehr oder weniger erfolgreich betrieben wird, ablösen.

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Die Region und ihre Identität

Der 46-Jährige Kloss trägt mit seinem Antrag eines seiner persönlichen Hauptthemen in den Kreistag. Er selbst ist unter anderem in Einbeck als Leiter Marketing beim PS.SPEICHER tätig. Dieses und viele weitere touristische Ziele der Region gelte es, mit einem Gesamtkonzept zu vernetzen und für Besucher des Landkreises sichtbar zu machen. Ein Ziel, welches der Kommunalpolitiker auch im ursprünglichen Konzept aus dem Jahre 2010 wiederfindet. Laut Kloss ging es damals im Wesentlichen darum, die „Wertschöpfungsfunktion des Standortfaktors Tourismus im Landkreis Northeim“ gesamt zu stärken. „Die Beauftragung des Konzeptes war damals wichtig und ausgesprochen weitsichtig“, lobt Kloss die bisherigen Bemühungen. Doch zwölf Jahre sind eine lange Zeit, vieles ist neu, vieles nicht mehr da. Zudem kommen neue Faktoren hinzu. „Von dem Trend hin zu mehr innerdeutschen Urlauben profitiert unser Landkreis durch seine attraktive Lage in der Mitte Deutschlands, eingebettet in die beliebten, auch überregional vermarkteten Reisedestinationen „Harz“ und „Weserbergland“, ganz besonders“, schätzt Kloss ein und fordert: „Darauf müssen wir reagieren!“

Der Landkreis hat dazugewonnen

Insbesondere habe sich aber auch das reale Angebot möglicher Reiseziele im Landkreis Northeim weiterentwickelt. Beispielhaft nennt er alleine für Einbeck die Eröffnung des PS.SPEICHER im Jahr 2014, die Reaktivierung der Bahnstrecke von Einbeck nach Salzderhelden und die geplante Realisierung eines neuen Low-Budget-Hotels. Hinzu kommen die Landesgartenschau 2023 in Bad Gandersheim, die dortigen Domfestspiele, die Wiederbelebung der Waldbühne in Northeim sowie das „Portal zur Geschichte“, das „Harzhorn“ und die „Tongrube Willershausen“. Dass alle diese Ziele schon jetzt per Fahrrad erreichbar sind, wird im ursprünglichen Konzept genauso wenig berücksichtigt wie die Orte und Veranstaltungen selbst. „Diesen und zahlreichen weiteren Veränderungen müssen wir im Landkreis Northeim mit einem aktualisierten Tourismuskonzept Rechnung tragen.“

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