Michael Eilers ist ab 1. Januar 2024 neuer Geschäftsführer des Northeimer Stadtmarketing-Vereins. Seine Aufgabe ist einfach: Northeim wiedergutmachen. Auf dem Weihnachtsmarkt haben wir über die große Erwartungshaltung gesprochen und darüber, wie ihm das alles gelingen könnte.
Der neue Geschäftsführer
Rund um die Innenstadt ist kaum ein Parkplatz zu finden. Menschen flanieren durch die Innenstadt, blicken in die wenigen noch beleuchteten Schaufenster, treffen sich am Weihnachtsmarkt oder sitzen in einem der Cafés der Stadt. Es ist mild für Dezember und trüb. Die Marktbeschicker schwärmen und schwelgen. Zum Start der Münsterweihnacht Ende November fiel Schnee, viele Gäste kamen. Regen, Wind und Wärme locken die Northeimer jetzt in die Stuben zurück. Ich treffe Michael Eilers dort im warmen Mantel und mit konzentriertem Blick. Seit zwei Wochen ist offiziell bekannt, dass er zum neuen Jahr die Geschäftsführung des Northeimer Stadtmarketing-Vereins übernehmen wird. Die bisherige Leiterin, Tanja Bittner, wechselt nach rund 18 Jahren Verantwortung in eine neue Herausforderung. In den vergangenen Tagen hat sie ihren Nachfolger eingearbeitet, ihm das Büro gezeigt und ihn vorgestellt. In den Buden auf dem Weihnachtsmarkt kennt man ihn bereits. Seitdem er selbst weiß, welche Aufgabe auf ihn wartet, geht er mit einem ganz anderen Blick durch die Northeimer City.
Der neue Blick
„Ich schaue jetzt auf vieles anders als zuvor“, sagt Eilers. „Ich sehe Herausforderungen und Chancen.“ Dazu gehören lose Kabel auf dem Markt und leere Schaufenster in den Gassen. Das sind Menschen, die negativ über Northeim denken und reden, und jene, die mit Ideen dazu beitragen möchten, es zu verbessern. „Mein Ziel ist es, dass irgendwann die überwiegende Mehrheit der Menschen hier sagt: Ich mag Northeim!“
Mehr Sichtbarkeit
Obwohl er erst im Januar offiziell in der Verantwortung steht, sammelt Michael Eilers bereits jetzt Eindrücke und spricht aus, was er sieht. Dies geschieht auch, weil es von ihm erwartet wird. Denn das Amt, das er übernimmt, geriet zuletzt in die Kritik. Es passierte zu wenig, es fehlte an Initiative und Perspektiven. „Wir müssen an unserer Sichtbarkeit arbeiten. Sowohl was die Mitglieder des Vereins betrifft, als auch das Image der Stadt“, sagt Eilers. Bisher standen vor allem Veranstaltungen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit: verkaufsoffene Sonntage, NOM MOT, Klostermarkt und ein zuletzt peinlicher City-Rummel. Es schien, als würden die Verantwortlichen seit zwei Jahren irgendwie versuchen, sich in die neue Stadtmarketing-GmbH zu retten. Dass diese jedoch tatsächlich, wie von Bürgermeister Simon Hartmann versprochen, Anfang 2024 starten wird, scheint vom Tisch zu sein. Möglicherweise ist dies auch ein Grund dafür, dass die bisherige Geschäftsführerin nun die Stelle zur Verfügung stellt.
Was wird aus der GmbH?
Auf jeden Fall ist dies eine Entwicklung, die auch Michael Eilers im Blick hat. „Wichtig ist erst einmal, dass der Status Quo mindestens aufrechterhalten wird, bis dann die neuen Möglichkeiten vorhanden sind“, sagt Eilers. „Man muss das annehmen, was man zur Verfügung hat, und versuchen, es möglichst effizient einzusetzen. Aber ich glaube, wenn wir das umsetzen und die GmbH gründen, können wir diese Ziele wesentlich besser erreichen.“ Darauf will er hinarbeiten und dranbleiben. „Der Plan ist, dass die Phase erst einmal eine Übergangsphase ist, bis die GmbH-Gründung dann wirklich umgesetzt wird und bis man dort ins Arbeiten kommt.“ Doch schon jetzt möchte Eilers neue Wege finden, Ideen entwickeln und auch Umsetzen. Veranstaltungen, Gelegenheiten und Sichtbarkeit. Auch ohne GmbH.
Die neue Handschrift
Wie geht es jetzt weiter? Mit dem Tagesgeschäft, sagt Michael Eilers. Und das schon am ersten Tag. „Damit ich auf Betriebstemperatur komme, mache ich mir erst einmal einen Kaffee und werde die Mails checken. Das Tagesgeschäft geht nahtlos weiter. Das bedeutet, ich muss erreichbar sein. Für die ersten Tage habe ich mir vorgenommen, wirklich erst einmal ganz tief einzutauchen und mir einen Überblick zu verschaffen. Dann gibt es ja schon eine Menge Struktur rund um die ganzen Veranstaltungen.“ Als Erstes steht das Frühlingserwachen an. Bis dahin soll auch die Themenliste wachsen, viele Gespräche stattfinden und die Unternehmerschaft begeistert werden. „Ich bin mir sicher, dass man im Laufe des Jahres meine Handschrift erkennen wird.“