Weil die Zahl der Neuansteckungen im Kreis Northeim stark steigen und die Servicetelefone überlastet sind, wirbt die Kreisverwaltung nun dafür, sie auch per Mail zu kontaktieren. Zudem werden an einem digitalen Meldesystem für Betroffene gearbeitet. Außerdem gibt es ab kommender Woche erste Termine zur Impfung mit dem neuen Wirkstoff von Novavax. Aber der Reihe nach.

Inzidenz explodiert

In der vergangenen Woche war mehrfach aufgefallen, dass die Corona-Zahlen im Landkreis nicht stimmen. Warum das so ist, konnte bisher niemand beantworten. Auch die echten Zahlen bliebe bisher unter Verschluss. Was am Sonntag auffällt: Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner hat sich nahezu verdoppelt. Mit 1048,9 überschreitet der Wert erstmals die 1.000er Marke. Ob es sich dabei um die nachgereichten bisher fehlenden Zahlen handelt oder sich innerhalb so kurzer Zeit sehr viel Menschen neu angesteckt haben, ist nicht bekannt.

Keine Kontaktnachverfolgung

So oder so stecken sich im Kreis Northeim derzeit sehr viele Menschen neu mit dem Virus an. Die Gesundheitsdienste informieren deshalb, dass sie aktuell Kontaktpersonen nicht informieren und sich positiv Getestete selbständig in Quarantäne begeben müssen, „auch ohne dass das Gesundheitsamt sich gemeldet hat“, sagt Dr. Regina Pabst, Leiterin der Gesundheitsdienste des Landkreises Northeim. Neu ist das allerdings nicht.

Per Mail melden

Personen, die sich sieben Tage nach Beginn der Isolierung freitesten möchten, um die Isolierung zu beenden, sind dazu vom Kreis aufgerufen, ihr negatives Testergebnis per E-Mail an die Gesundheitsdienste des Landkreises zu schicken: covid-entlassung@landkreis-northeim.de. Es sei danach nicht notwendig, eine Antwort der Gesundheitsdienste abzuwarten. Die Quarantäne könne dann eigenständig verlassen werden.

Telefon besetzt

Zudem weisen die Dienste darauf hin, dass die drei Leitungen des geschalteten Bürgertelefons fast immer ausgelastet sind. Deshalb wird darum gebeten, auch die digitalen Informationsmöglichkeiten zu nutzen. Der Landkreis Northeim stellt umfangreiche Informationen auf seiner Internetseite zur Verfügung, außerdem sind die Gesundheitsdienste bei Fragen auch per E-Mail zu erreichen: gesundheitsdienste@landkreis-northeim.de .

Zukünftig soll es den Bürgerinnen und Bürgern außerdem weiter vereinfacht werden, sich online bei den Gesundheitsdiensten zu melden und die wichtigen Daten für die Fallbearbeitung zu übermitteln. An einer Online-Lösung wird derzeit intensiv gearbeitet.

Neuer Impfstoff

Ab der kommenden Woche steht außerdem ein neuer Impfstoff zu Verfügung. Termine können jetzt schon über das Land Niedersachsen gemacht werden, die Impfung erfolgt dann an den Impfstationen im Landkreis Northeim.

Ab sofort können sich alle Bürgerinnen und Bürger, die bisher noch keine Impfung gegen COVID-19 erhalten haben, unter 0800 – 99 88 665 auf die Warteliste für einen Termin mit dem Impfstoff von Novavax setzen lassen. Für den Abschluss der Grundimmunisierung sind zwei Impfungen im Abstand von mindestens drei Wochen nötig. Der Zweittermin wird vom Impfteam vor Ort individuell abgestimmt und festgelegt.

Die erste Lieferung des Proteinimpfstoffs, der im Gegensatz zu den bisher eingesetzten Impfstoffen nicht auf Grundlage der mRNA- oder der Vektor-Technologie aufgebaut ist, wird für die neunte Kalenderwoche erwartet.

Personen, die sich bei der Impfhotline auf die Novavax-Warteliste setzen lassen, erhalten eine SMS mit einem Impftermin, sobald der Impfstoff zur Verfügung steht. Für den Fall, dass ein vereinbarter Impftermin nicht wahrgenommen werden kann, wird um Anruf bei der Hotline unter 0800 – 99 88 665 gebeten. Dort kann der Termin storniert und ein Ersatztermin vereinbart werden.

Weitere Informationen zur Schutzimpfung und den Impfangeboten in Niedersachsen gibt es auch unter www.impfen-schuetzen-testen.de .

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