Das Land Niedersachsen drückt beim Impfen auf die Tube. Schon in den kommenden Wochen soll mehr Impfstoff zur Verfügung stehen. Der Landkreis Northeim soll schon bald bis zu 2.000 Menschen pro Woche und Impfstraße impfen. Das geht aus dem Bericht der Landrätin aus der jüngsten Kreistagssitzung hervor. Drei solcher Straßen gibt es derzeit im Impfzentrum in der Stadthalle Northeim.
Neuer Stoff
Demnach musste die Kreisverwaltung bis Ende vergangene Woche ein Konzept erarbeiten, wie sie zeitnah noch mehr Menschen im Landkreis Northeim impfen könnte. Der Landkreis wiederum habe gut 9.000 Impfdosen zur Erstimpfung noch bis Anfang April angekündigt, weitere 3.800 für die Zweitimpfung. Dem gegenüber stehen laut Landrätin Astrid Klinkert-Kittel noch immer 4.700 Menschen, die auf der Warteliste für die Impfungen stehen.
Die Kreisverwaltung sehe sich dabei einer „immer größer werdenden Komplexität“ durch „zahlreiche Vorgaben, Veränderungen und Ergänzungen von Bund und Land“ ausgesetzt, die es zu berücksichtigen gelte, so Klinktert-Kittel. Zudem, schreibt sie, werden die Menschen im Landkreis Northeim zunehmend ungeduldiger, weil es viele noch nicht einmal auf die Wartelisten geschafft hätten. „Das Impfzentrum und die Kreisverwaltung sehen sich jeden Tag einer nicht nachlassenden Flut von E-Mails und Telefonanrufen gegenüber.“ Laut der Northeimer Landrätin „arbeiten alle Akteure am Limit“.
Impfzentrum plus
Steigern will die Kreisverwaltung die Kapazitäten im Impfzentrum unter anderem mit erweiterten Öffnungszeiten. Hierzu sei aber weiteres Personal notwendig. Bis dies eingestellt und eingewiesen sei, so die Landrätin, brauche es mindestens vier Wochen. Ob das alles so auch komme, hänge aber von der Genehmigung durch das Land Niedersachsen ab. Schon Mitte April soll aber ein zusätzliches mobiles Impfteam unterwegs sein, verspricht die Landrätin.
Andere dezentrale Impfungen seien aktuell durch viele Faktoren noch beinahe unmöglich. Neben ausreichenden Mengen Impfstoff, müssen auch die Terminvergaben mit den Kommunen erst abgestimmt werden. Auch hier fordert das Land Niedersachsen aber zumindest bis zum 18. März, also kommenden Donnerstag, ein entsprechendes Konzept.
Herr Doktor, die Spritze!
Das bald auch Hausärzte impfen dürfen, begrüßt die Landrätin indes ausdrücklich. Hier sehe sie die maximale Kompetenz zwischen Mediziner und Patient. „Wichtige Voraussetzung dafür, dass dieses gelingen kann ist allerdings aus meiner Sicht, dass der bürokratische Aufwand deutlich abgespeckt wird. Allerdings sind die Rahmenbedingungen, insbesondere ab wann und in welchem Umfang, derzeit für uns noch nicht absehbar.“
Insbesondere dankt sie aber den Mitarbeitenden im Impfzentrum, die „trotz aller Widrigkeiten und administrativen Vorgaben einen ausgesprochen guten Job machen.“ Auch die Rückmeldungen von Geimpften sei durchweg positiv. „Denn je weiter die Impfungen voranschreiten, je häufiger erhalte ich Rückmeldungen von Geimpften, die sich für den angenehmen und menschlichen Umgang im Impfzentrum bedanken.“