Seit Mai gehören auch angehörige der Freiwilligen Feuerwehr zur priorisierten Impfgruppe. Die Northeimer Kreisverwaltung hatte davon erst aus der Presse erfahren, wartet seit dem auf die Pläne vom Land. Mittlerweile haben sich Angehörige der Feuerwehren selbst um Termine gekümmert. In Nörten-Hardenberg wurden die ersten Ehrenamtlichen schon geimpft. Kommende Woche soll es aber auch im Impfzentrum losgehen.
Nächste Woche könnte es losgehen
Frühestens in der 19. Kalenderwoche sollen die ersten Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren im Kreis Northeim im Impfzentrum ihre ersten Dosen erhalten. Aktuell laufe laut Kreis-Pressesprecher Dirk Niemeyer noch bis zum 7. Mai eine Abfrage bei allen Feuerwehren im Kreis, wer geimpft werden möchte. Bis zu 3.500 ehrenamtliche Einsatzkräfte in den elf Städten und Gemeinden des Landkreises Northeim könnten dann auf der Warteliste stehen. Einige waren aber schon vorab Impfberechtigt oder haben sich selbst um Termine beim Hausarzt oder im Impfzentrum gekümmert.
Nörten impfte schon im April
In Nörten-Hardenberg wurden die Feuerwehren der Gemeinde schon Ende April erstmals geimpft. Warum, weiß der Kreissprecher allerdings nicht. Da die Impfungen durch einen Hausarzt vorgenommen wurden, könne sich die Kreisverwaltung hierzu nicht äußern. „Dies liegt nicht in unserem Verantwortungs- bzw. Organisationsbereich“, so Niemeyer.
Nörten-Hardenbergs Gemeindebrandmeister Dirk Sauerland bestätigt die ersten Impfungen. Er hatte gemeinsam mit Arzt Dr. Erhard Eberl nach Möglichkeiten gesucht, die rund 170 aktiven der sieben Feuerwehren in der Gemeinde zu impfen. Etwas mehr als 100 hätten sich dann auch gemeldet. „Der Rest“, so Sauerland, „hatte schon vorab einen Impftermin im Impfzentrum oder beim Hausarzt“.
Am vergangenen Mittwoch wurden dann die ersten 87 Feuerwehrleute geimpft, am Donnerstag in dieser Woche die restlichen 21. So soll es laut Sauerland möglich sein, zeitnah auch wieder reguläre Übungsdienste abzuhalten. Vor allem aber „die Kameradinnen und Kameraden im Einsatzfall zu schützen“. In sechs Wochen erfolgt die Zweitimpfung.
Schnell organisiert
Dr. Eberl organisierte Impfstoff und Impfteam aus der eigenen Praxis. „Die Einsatzkräfte haben schon lange darauf gewartet, aus den pandemiebedingten Erschwernissen ihrer ehrenamtlichen Arbeit wieder zu normalem Dienstbetrieb zurückkehren zu können“, so die Hoffnung des Mediziners. „Ich habe viele von Ihnen auch in meiner hausärztlichen Betreuung und bin über die Situation bei der Feuerwehr gewöhnlich gut informiert.“
Er selbst war mehr als 25 Jahre Gemeindebrandmeister in Nörten-Hardenberg und pflege auch heute noch einen engen Kontakt. „So bin ich an die Feuerwehr herangetreten, als die Freigabe der Prioritätsgruppe 2 – darin namentlich die Einsatzkräfte enthalten – und dann auch die Liefermengen an passendem Impfstoff für diese Altersgruppe gegeben waren.“
Wann genau und in welcher Reihenfolge auch im Northeimer Impfzentrum begonnen wird, dazu konnte und wollte der Landkreis Northeim noch nichts sagen. Auch auf die Frage, ob es vom Land Niedersachsen bisher eine Anweisung gibt, wie zu verfahren sei, gab die Kreisverwaltung keine Antwort. Immerhin: Ab kommender Woche dürfen Hausärzte nach eigenem Ermessen auch den Impfstoff von AstraZeneca ohne Einschränkungen verimpfen.
Das Titelfoto…
… zeigt Timo Wohlfarth, der Mika Dullnig seine erste Corona-Schutzimpfung verpasst. Damit sind 109 Mitglieder der Gemeindefeuerwehr Nörten-Hardenberg bereits geimpft. Zur zweiten Impfung in sechs Wochen sind alle erneut aufgerufen, ins Feuerwehrhaus zu kommen.