So fest wie der Händedruck ist auch der Glaube an eine starke Zukunft für den Wirtschaftsstandort Northeim. Zum Neujahrsempfang der Kreis-Sparkasse Northeim gibt sich ihre Vorstandsvorsitzende Ute Assmann hoch motiviert: Die Zahlen stimmen, es wird in gutem Hause investiert. Rund 650 geladene Gäste pflichten bei.

Nicht erst seit dem Umbau der KSN-Hauptfiliale am Münster findet der Neujahrsempfang der Kreis-Sparkasse Northeim in der Stadthalle Northeim statt. Schon zuvor haben sich die Verantwortlichen für den größeren Rahmen entschieden – und bekommen auch ihn locker voll. Es ist der einzige Neujahrsempfang dieser Größe im Kreis und auch deshalb ein Stelldichein all jener, die sehen und gesehen werden möchten. Vor allem schafft es auf die Gästeliste, wer es gut meint im dem Wirtschaftsstandort Northeim.

Sehen und gesehen werden, nutzen rund 650 geladene Gäste zum Dialog

Wie wichtig dieser Standort war, ist und bleibt, betonte Ute Assmann in ihrer Rede zu Beginn. Rückblickend resümiert sie ein rasendes Jahr 2024. Langsam wurde es nur ander Supermarktkasse. Nämlich dann, „wenn die Person vor einem, mit Bargeld bezahlt“, so Assmann. Anschließend richtete sie den Fokus rasch auf das Jahr 2025, das sie als ein Jahr der Transformation bezeichnete: „Politisch, gesellschaftlich und technologisch stehen wir an der Schwelle zu tiefgreifenden Veränderungen.“

Besonders die wirtschaftlichen Aussichten waren ein zentraler Punkt. Mit einem erwarteten Wachstum von 0,4 Prozent trägt Deutschland in Europa die „rote Laterne“. Assmann betonte, dass diese Situation einen Wendepunkt markiere: „Die lange Phase sicheren Wohlstands ist vorbei. Wir brauchen mehr Leistung, mehr Behauptungswillen und mehr Gestaltungskraft.“ Deutschland müsse sich neu erfinden, um international wettbewerbsfähig zu bleiben.

Vorstands-Vize Bernd Sommer begrüßt die Gäste

Mittelstand als Schlüssel zur Zukunft

Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Bedeutung des Mittelstands. Assmann bezeichnete diesen als „Innovationsmotor und Rückgrat der deutschen Wirtschaft“ und forderte klare Rahmenbedingungen, um dessen Potenzial zu entfalten. „Der Mittelstand ist die Grundlage für den wirtschaftlichen Neustart unseres Landes. Mit Innovationskraft, Erfindergeist und Flexibilität kann er entscheidend dazu beitragen, Deutschland fit für den Wettbewerb – regional und global – zu machen“, erklärte sie.

Dabei betonte sie auch die Notwendigkeit eines modernen wirtschaftspolitischen Rahmens: „Wir brauchen eine Wirtschaftspolitik, die auf Verlässlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit setzt und Unternehmen dabei unterstützt, die Chancen des technologischen Fortschritts zu nutzen.“

Ute Assmann erkennt in ihrer Rede die Bedeutung des Mittelstands

Künstliche Intelligenz: Schlüsseltechnologie der Zukunft

Einen bedeutenden Teil ihrer Rede widmete Assmann der Künstlichen Intelligenz (KI), die sie als eine der entscheidenden Technologien für die Zukunft bezeichnete. „KI ist längst kein Zukunftsmythos mehr. Sie ist Realität und wird unsere Arbeitswelt und Gesellschaft maßgeblich verändern“, sagte sie. Dabei hob sie die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten hervor: Von der Optimierung von Produktionsprozessen über personalisierte Angebote im Handel bis hin zur Effizienzsteigerung in Unternehmensabläufen sei KI ein zentraler Treiber von Innovation.

Doch trotz der Potenziale stehe Deutschland erst am Anfang. Laut Assmann nutzen aktuell nur etwa 25 Prozent der mittelständischen Unternehmen in Deutschland KI-Technologien, während es in den USA 45 Prozent und in China mehr als die Hälfte sind. „Wir dürfen den Anschluss nicht verlieren“, warnte sie. Sie forderte Investitionen in digitale Infrastruktur, die Qualifikation der Belegschaft und einen verantwortungsvollen Umgang mit Daten, um die Möglichkeiten der KI optimal auszuschöpfen.

Assmann unterstrich, dass KI nicht nur ein Werkzeug zur Effizienzsteigerung sei, sondern auch eine Antwort auf den demografischen Wandel und den Fachkräftemangel. „KI ist kein Jobkiller, sondern ein Schlüssel, um den Fachkräftemangel zu bewältigen und menschliche Expertise dort einzusetzen, wo sie am meisten gebraucht wird“, erklärte sie.

Ausgezeichnet: Die KSN gehört zu den beliebtesten Sparkassen in Niedersachsen

Erfolge der KSN: Wirtschaftliche Stärke und soziales Engagement

Neben visionären Themen reflektierte Assmann auch die Erfolge der KSN im Jahr 2024. Mit einer Bilanzsumme von 1,7 Milliarden Euro und einem Betriebsergebnis von 1,8 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme rangiert die KSN weiterhin unter den besten Sparkassen Niedersachsens. Besonders beeindruckend war das Engagement der Sparkasse für die Region: Über 450.000 Euro wurden in gemeinnützige Projekte investiert, darunter Bildungsförderung, Kulturarbeit und nachhaltige Initiativen.

Ein Highlight war die erstmalige Verleihung des Titels „Verein des Jahres“, an der 102 Vereine teilnahmen. Mit 16.300 Online-Votings und 45.000 Euro Preisgeld war der Wettbewerb ein voller Erfolg. Assmann kündigte an, diesen Wettbewerb 2025 fortzusetzen, um das Ehrenamt weiter zu fördern. „Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gemeinschaft, und es verdient jede Unterstützung“, erklärte sie.

Modernisierung und Nachhaltigkeit: Investitionen in die Region

Die KSN setzt nicht nur auf wirtschaftliche Stärke, sondern auch auf Nachhaltigkeit und Modernisierung. Assmann berichtete von der energetischen Sanierung der Hauptstelle in Northeim, einem Projekt mit einem Volumen von über 18 Millionen Euro, das vor allem regionalen Handwerksbetrieben zugutekommt. Dafür gab es großen Applaus. Auch neue Wohnbauprojekte wie das Mehrfamilienhaus „Am Schlachthausweg“ unterstreichen die enge Verbundenheit der KSN mit der Region.

Ein Appell für die Zukunft

Zum Abschluss ihrer Rede rief Assmann zu einem gemeinsamen Aufbruch auf. Sie zitierte Abraham Lincoln: „Die beste Möglichkeit, die Zukunft vorherzusagen, besteht darin, sie zu gestalten.“ Mit einem optimistischen Blick auf die kommenden Monate forderte sie alle Anwesenden auf, mit Tatkraft und Entschlossenheit die Zukunft aktiv zu gestalten. „Wir alle sind Möglichmacher. Lassen Sie uns vom Reden ins Machen kommen und gemeinsam eine dynamische und zukunftsfähige Gesellschaft schaffen.“

Ein Abend voller Zuversicht

Der Applaus gibt ihr recht, insbesondere nach der Pandemie herrscht so etwas wie Aufbruchstimmung im Kreis. Auch aus zahlreichen Gesprächen wird deutlich: Ideen und Mut sind da. Nun gilt es, sie auch umzusetzen. Die Kreis-Sparkasse Northeim präsentierte sich als starker Partner der Region, der wirtschaftliche Stärke mit gesellschaftlichem Engagement und visionärem Denken vereint. Mit einem klaren Bekenntnis zu Innovation, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft blickt die KSN optimistisch in die Zukunft – und lädt die Region ein, diesen Weg mitzugehen.

 

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