Sie ist die Stimme für Menschen mit Behinderungen im Landkreis Northeim. Für ihr jahrzehntelanges Engagement wurde Monika Nölting nun mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik ausgezeichnet. Das Bundesverdienstkreuz wird von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier ausgegeben. Die Übergabe in Northeim übernahm nun Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.

Auszeichnung ist Wertschätzung

Zum Anlass wurden viele Hände geschüttelt und Schultern umarmt. Denn die größte Auszeichnung für ziviles Engagement kommt nicht nur mit großer Ehre daher, sondern auch mit Stolz, Freude und Demut. Gleichwohl stellt sich die Frage, wer eigentlich wen trägt. Denn die Liste der Leistungen von Monika Nölting hängen anders als das rote Kreuz auf goldener Medaille ziemlich schwer am roten Bande.

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20 Jahre Engagement

Seit 2002 ist Monika Nölting Teil des Beirates für Menschen mit Behinderungen der Stadt Northeim, seit 2007 ist sie seine Vorsitzende. Seit 2008 engagiert sie sich im gleichen Beirat auch auf Landkreisebene und führt ihn seit 2019 auch an. Sie engagiert sich ehrenamtlich in der Notfallseelsorge und ist auf niedersächsische Landesebene Sprecherin des Inklusionsrates.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel würdigt in ihrer Laudatio das besondere Wirken der Preisträgerin Monika Nölting (3. v. links).

Einzigartiges Engagement

Ein Engagement, mit dem Nölting laut Landrätin Astrid Klinkert-Kittel „sehr viel bewirken, auch wenn die Bretter manchmal ziemlich dick sind.“ Tausende Telefonate, Gespräche, Beratungen und die direkte Unterstützung für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen zeichnen sie aus. „Dieses Engagement ist in dieser Form einzigartig“, attestiert Landrätin Klinkert-Kittel. „Sie sind ein leuchtendes Beispiel beim Abbau von Hürden.“ 

Bürgermeister Simon Hartmann lobt die jahrelange Zusammenarbeit mit der Preisträgerin

Reibung erzeugt Wärme

Se baute Hindernisse für Menschen mit Behinderungen ab und schafft Verständnis bei denjenigen, die bisher nicht von ihnen betroffen waren. „Monika Nölting hat sich immer gemeinsam mit den Menschen eingesetzt, hat Barrieren abgebaut“, dankt Northeims Bürgermeister Simon Hartmann für die bisherige Zusammenarbeit. Die, wie er zugibt, auch oft zu Reibungen „in der Sache“ geführt haben. Die daraus entstandene Wärme sei inzwischen aber „eine menschliche“ geworden. „Das tut gut und bringt eine Stadtgesellschaft voran“, so Hartmann. 

Gäste, Freunde und politische Vertreter sind Gäste bei der Verleihung des Verdienstordens.

Menschen mit Behinderungen mehr zutrauen

Die Preisträgerin ist dankbar und erleichtert. „Mir war es wichtig, nicht nur auf den Rollstuhl reduziert zu werden. Ich wollte alle Seiten verstehen. Pause oder Urlaub sind für mich Unworte. Ich wollte nicht nur auf das Geld vom Amt am Anfang des Monats warten.“ Von Rat- und Kreishaus fordert sie mehr Mut, Menschen mit Behinderungen auch etwas zuzutrauen – insbesondere im Ehrenamt. Dazu brauche es aber Strukturen, die unterstützen. „Machen Sie sich Gedanken für mehr Mitsprache“. 

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