Unsere Region lebt vom Miteinander, vom örtlichen Engagement und starken Vereinen, Verbänden und Organisationen. Im Laufe des Lebens gibt es aber immer wieder Herausforderungen, die die individuellen Möglichkeiten des Engagements einschränken. Ganz konkret gehen vielen Einrichtungen wie Sportvereinen, der Kirche oder auch den Feuerwehren engagierte Menschen verloren, wenn es in die sogenannte Familienphase geht. Warum das so ist und wie dem entgegengewirkt werden kann, untersucht der Evangelische Kirchenkreis Leine-Solling jetzt gemeinsam mit dem Sozialwissenschaftler, Prof. Dr. Peter-Ulrich Wendt (University of Apllied Sciences Magdeburg), in einem wissenschaftlich begleiteten Projekt. Hier geht es zur Umfrage.

Wissenschaft begleitet

„Es steht zum Beispiel außer Frage, dass Familienmütter und Familienväter, gerade wenn die Kinder noch sehr jung sind, viel weniger Zeit für ein ehrenamtliches Engagement haben“, betont Wendt: „Auch der Beruf, die Unterstützung der eigenen Eltern oder der Bau eines eigenen Hauses für die eigene Familie binden Zeit, Aufmerksamkeit und Engagement, die für eine Mitarbeit im Verein – verständlicherweise – fehlt Diesen Tatsachen kann man wie bisher auch einfach hinnehmen. Oder man geht, wie hier in Northeim, gezielt auf diese Gruppe zu und fragt sie nach ihren Bedürfnissen.“ Es handelt sich dabei um Menschen irgendwo zwischen 20 und 50, die in dieser Familienphase sind.

Jan Mönnich von Kreisjugendring und Diakon des Kirchenkreises Leine-Solling

Projekt Familienphase

Genau das soll jetzt mit dem „Projekt Familienphase“ geschehen. Der Evangelische Kirchenkreis hat sich gemeinsam mit Wendt auf den Weg gemacht und mit der DJK Kolping Northeim, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Kreissportbund und der Feuerwehr im Landkreis Northeim mit seiner Kreisfeuerwehr Projektpartner gefunden, die seit September 2021 aktiv im Projekt mitarbeiten. Ziel ist es, mit einem digitalen Befragungstool eine ganze Palette an Informationen zu sammeln: „Wir möchten von Menschen wissen, was sie von ihrem Verein, ihrem Verband oder ihrer Kirche erwarten, wenn sie in der Familienphase nicht aktiv sein können. Wir wollen wissen, wie wir ihnen helfen können, auch während der Familienphase nicht den Anschluss zu verlieren. Es geht uns darum, zu erfahren, wie wir sie unterstützen können, nach der Familienphase wieder aktiv ins Ehrenamt einzusteigen“, erklärt Jan Mönnich, Jugenddiakon des Kirchenkreises. und Prof. Dr. Wendt ergänzt: „Das ist bislang in dieser Form insgesamt noch kaum erfragt und untersucht worden.“.

Zur Umfrage

Ab sofort werden die Links zum Befragungstool über die Vereine und Organisationen verschickt. Im September sollen die Ergebnisse dann ausgewertet werden. „Wir sind gespannt, wie wir Ehrenamt in unserer Heimat auch in dieser Altersgruppe gezielt stärken können und freuen uns über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer“, so Jan Mönnich abschließend. Wer mitmachen möchte, kann direkt diesen Link klicken.

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