In der vergangenen Woche sorgte ein Bericht der Kollegen der HNA für Aufsehen. Demnach seien die „Schulen kaum von Corona betroffen“. Befragt wurden sechs Schulen im Landkreis. In den sozialen Netzwerken äußern sich vor allem Eltern verwundert, die derzeit mit ihren Kindern in Quarantäne ausharren – oder sogar erkrankt sind. Die realen Zahlen bestätigen nun, dass die Aussagen der Schulleitungen nur einen Teil des Bildes zeigen. 

Nackte Zahlen

Demnach waren allein in der Umfrage-Woche vor dem 9. Februar 348 Menschen im Schulpflichtigen Alter mit einem positiven Ergebnis im Kreis Northeim gemeldet. Insgesamt waren es 1.012. Auch in der Folgewoche waren es noch immer 310 Menschen im Alter von 6 bis 18 Jahre von insgesamt 1.381 Neuinfektionen. Laut aktuellen Zahlen des NDR trifft die Omicron-Welle vor allem Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren. Der Durchschnittswert ist hier fast doppelt so hoch wie bei den 15 bis 34-Jährigen. 

Fehlende Zahlen

Was fehlt, sind Kinder unter 6 Jahre – zum Beispiel in Kindergärten und Kindertagesstätten. Hier hat der Landkreis erst in dieser Woche den Kindergarten in Sudheim geschlossen, weil sich zu viele Kinder angesteckt hatten. Außerdem sind die Schulen im Kreis Northeim laut einer Kreissprecherin nicht dazu verpflichtet, die eigenen positiven Tests an die Gesundheitsdienste zu melden. In der Umfrage der Kollegen von der HNA fehlen aber obendrein die Berufsschulen und Schulen aus Einbeck komplett.

Falsche Zahlen

Klar ist aber auch: nicht alle der hier gezählten Kinder und Jugendliche besuchen auch Schulen im Landkreis Northeim oder die Schulen, die die Kollegen der HNA befragt haben. Und nicht alle 18-Jährige gehen auch noch zur Schule. Dennoch scheint es gefährlich, mit einer generalisierten Aussage die Situation an den Schulen zu bewerten, wenn die Zahlen doch ein deutlich anderes Bild abgeben. Die aktuelle Krankheitswelle trifft vor allem Kinder und Familien.

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