Mit der Übergabe des Kinderfachbuchs „Sonnige Traurigtage“ an Michael Stechbart, Schulsozialarbeiter an der Martin-Luther-Grundschule in Northeim, startete am 3. März eine Aufklärungsaktion des Bündnisses gegen Depression an Grund- und Förderschulen.
Kostenfreies Buch
Das Buch wird in den kommenden Wochen kostenfrei an alle Grund- und Förderschulen im Landkreis Northeim verteilt. Das Kinderfachbuch beinhaltet zum einen die Geschichte von Mona und ihrer psychisch erkrankten Mutter, zum anderen einen Ratgeber für Kinder und fachliche Informationen für Lehrkräfte. Das Buch regt Lehrer*innen an, altersgerecht mit den Schüler*innen über das Tabu-Thema psychische Erkrankung ins Gespräch zu kommen.
Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Etwa jede vierte Frau und jeder achte Mann sind im Laufe des Lebens von einer Depression betroffen. Seit etwa einem Jahr beteiligt sich der Sozialpsychiatrische Verbund durch Arbeitsgruppen beim Bündnis gegen Depression Südniedersachsen. In diesem Rahmen befasst sich eine Arbeitsgruppe mit den Auswirkungen, die Depressionen oder andere psychische Erkrankungen von Eltern auf deren Kinder haben
Sonnige Traurigtage
Die Aktiven dieser Gruppe haben eine Förderung des Kinderfachbuchs durch die Jugendstiftung des Landkreises Northeim organisiert. Das Buch enthält auch einen Aufkleber mit den Kontaktdaten wichtiger Beratungsstellen im Landkreis Northeim. Alle dort aufgeführten Fachstellen sind gut miteinander vernetzt und können betroffene Eltern oder auch andere Kontaktpersonen beraten, unterstützen und über Hilfsangebote informieren.
„Das Kinderfachbuch „Sonnige Traurigtage “ von Schirin Homeier kann ein guter Einstieg für pädagogische Fachkräfte an Grund- und Förderschulen sein, um mit Kindern und Eltern über dieses sensible Thema zu sprechen“, so Elke Witt vom Deutschen Kinderschutzbund Northeim.
Kinder verstünden nicht, warum ihre Mama oder ihr Papa häufig so traurig seien und gäben sich mitunter sogar selbst die Schuld: „Mama ist so traurig, weil ich böse war!“
„Kinder können seelische Belastungen eines Elternteils besser verstehen und verkraften, wenn ihre Bedürfnisse gesehen werden und wenn sie Unterstützung und Aufklärung erhalten“ ergänzt Susanne Grebe-Deppe, Beraterin in der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB). Dazu will das Projekt einen kleinen Beitrag leisten.
Rückmeldungen, Anregungen oder Fragen können gern an Elke Witt vom Deutschen Kinderschutzbund e. V. in Northeim (Tel.: 05551 988815) gerichtet werden.
Foto: Claudia Hiller
v.l.n.r.: Michael Stechbart (Schulsozialarbeiter der Martin-Luther-Schule Northeim), Judith Hattenkofer (Kinderschutzbund), Elke Witt (Kinderschutzbund), Anja Kremser-Hellwig (Anlaufstelle Frühe Hilfen), Susanne Grebe-Deppe (Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung – EUTB -), Peter Traupe (Vorsitzender der Jugendstiftung des Landkreises Northeim)