Am Ende war es noch einmal ein Fotofinish. Am Freitagmittag wurde die Harztorbaustelle auch offiziell beendet. Nachdem schon am Mittwoch die Sperrung aufgehoben wurde, ist die wichtige Verbindung zwischen Harz und Südniedersachsen nun wieder geöffnet. Nur für eine halbe Minute – Team- und Pressefoto – wurde noch einmal die Barke auf die Fahrbahn gestellt.

Was für eine Baustelle

Zuvor wurde die Baustelle von allen Baubeteiligten am Morgen abgenommen. Für 53 Wochen war die Strecke gesperrt. Nun also nach gut einem Jahr und etwa 3,8 Millionen Euro später ist die Gemeinschaftsmaßnahme zwischen dem Eigenbetrieb Abwasserbeseitigung der Stadt Northeim, den SWN Stadtwerke Northeim GmbH, der Stadt Northeim und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr beendet. Aufatmen, fallende Steine von Herzen – mittlerweile wird alles zitiert, was Erleichterung meint.

Zum Abschied waren noch einmal alle gekommen, um zu zeigen: Das war eine harte Zeit, die für niemanden leicht war. Das Ergebnis aber können sich sehen lassen. Kleinigkeiten am Wegesrand sind nun noch zu erledigen, doch der Verkehr rollt – und wie. Lastwagen, Autos, Fahrräder. Alle sind wieder da und zu Hauf. Rückblickend erinnert sich Udo Othmer, Leiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Geschäftsbereich Gandersheim, dass auch während der Baumaßnahmen gut 4.000 Autofahrer täglich unerlaubt durch die Baustelle fuhren und die Bauarbeitenden gefährdeten.

Für ein letztes Teamfoto wurde die Fahrbahn noch einmal gesperrt. Die Wartezeit war aber gering.

Doch weder diese Erinnerungen noch der strömende Regen trübten die Stimmung. Heißen Kaffee gab es anschließend an der Classic-Tankstelle von Monika Reuter. Sie hatte über die gesamte Zeit mit Umsatzeinbußen zu kämpfen, kämpfte aber selbst zurück und verteidigte die Baumaßnahmen, wo sie nur konnte. „Es musste ja gemacht werden“, sagt Reuter deutlich. „Und am Ende sind wir froh, dass es nur ein Jahr und nicht anderthalb Jahre gedauert hat.“ Ein bisschen Kritik hat sie im Nachhinein aber trotzdem an der Sperrung.

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So sei in Gesprächen mit dem Bauleiter durchaus die Bereitschaft durchgeklungen, die Baustelle in den Abendstunden durchfahrbar zu machen. „Aber da hat halt die eine oder andere Partei etwas dagegen gehabt, und deshalb hat auch die Polizei ihre Kontrollen durchgeführt.“ Das hätte ihr vor allem für die eigenen Kunden leid getan. „Nichtsdestotrotz sind wir froh, dass wir alle wieder durch können.“

Spuren, die bleiben

Als die Straße am Mittwoch zum ersten Mal geöffnet wurde, fand Bürgermeister Simon Hartmann versöhnliche Worte. „Durch die Baumaßnahmen auch etwas gewonnen, einen weiteren sanierten Ortseingang, eine zukunftsfähige Kanalisation und hoffentlich viele Jahre bauliche Ruhe in diesem Bereich.“ Wie wichtig die Straße auch langfristig ist, machte Hartmann deutlich, denn „uns allen wurde mit voller Wucht deutlich, wie wichtig und zentral bestimmte Verbindungen sind, wenn sie nicht mehr oder vorübergehend nicht mehr zur Verfügung stehen.“

Udo Othmar von der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (links) und Simon Hartmann (Mitte)

Deshalb sei nun auch im Rathaus großes Aufatmen angesagt. Mit dem Ende der Maßnahme kehre in das Thema auch wieder Ruhe ein. Man wolle aber Lehren daraus ziehen. „Ich glaube, dass es am Ende gut war es immer wieder zu erklären und um Verständnis zu werben. Für künftige Baumaßnahmen werden wir noch intensiver in die Kommunikation gehen.“ Laut Hartmann könnte man nun „sehr, sehr glücklich sein, dass die Straße nun wieder zur Verfügung steht“.

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