Für den heutigen Donnerstag warnt der Deutsche Wetterdienst vor schweren Unwettern auch im Landkreis Northeim. Wenngleich Wetterprognosen eben genau das sind – Prognosen und Vorhersagen – sollten diese Warnungen trotzdem erst genommen werden, sagt Konstantin Mennecke, Sprecher der Kreisfeuerwehr Northeim und der Fachgruppe Öffentlichkeitsarbeit und Bevölkerungswarnung.

Warnung vor Sturm, Gewitter und Regen

Der Deutsche Wetterdienst warnt dabei vor orkanartigen Böen und starkem Niederschlag. Die Gewitter sollen von Südwesten aufziehen und bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter mitbringen. Erwartet werden schweren Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten zwischen 75 und 100 km/h (Bft 9-10) und Hagel mit Korngrößen um drei cm einhergehen. Örtlich sei die Bildung einzelner Tornados nicht ausgeschlossen, heißt es in der Warnung für den Landkreis Northeim weiter. Mennecke rät deshalb, die Warn-Apps wie Nina und BiWapp auf dem Handy genau im Blick zu haben.

Wetterdienste und Medien warnen vor drohenden Unwettern. Wie reagiert die Kreisfeuerwehr auf diese Warnungen und wie bereiten sich sowohl die Kreisfeuerwehr als auch die freiwilligen Feuerwehren vor?

Mennecke: Als Kreisfeuerwehr haben wir die Wetterlage jederzeit im Blick und wägen ab, vor welchen Gefahren wir wie warnen. Unsere Einsatzleitstelle sowie unsere Fachgruppe für Bevölkerungswarnung greifen dabei auf das Feuerwehr-Wetterinformationssystem des Deutschen Wetterdienstes zurück. Dort bekommen wir umfangreiche Wetterdaten bereitgestellt.

In besonderem Maße vorbereitet haben wir uns als Kreisverwaltung bereits Ende 2018. Damals haben wir über 30.000 Euro in Pumpen investiert, die auch große Schmutzpartikel befördern können. Diese Ausrüstung haben wir an unseren Feuerwehrtechnischen Zentralen positioniert. Um auch bei Extremwetter kommunizieren zu können, haben wir umfangreich in autark arbeitende Kommunikationssysteme investiert. Ein Ausfall des Mobilfunknetzes oder der Stromversorgung bremst uns also beim Helfen nicht aus.

Konstantin Mennecke (rechts) leitet zusammen mit Joel Fröchtenicht (links) die Pressearbeit der Kreisfeuerwehr Northeim und die Fachgruppe für Bevölkerungswarnung

Wie kann ich mich als Privatperson auf eine solche Unwetterlage vorbereiten, ohne in Panik zu verfallen?

Mennecke: Der Grundsatz ist: eine Unwetterwarnung soll man unbedingt ernst nehmen – die entsprechenden Gefahren kann man aber mit einfachen Tipps massiv entschärfen. Es besteht also kein Grund zur Panik. Den Aufenthalt im Freien bei Gewitter vermeiden, bei Platzregen nicht in Kellern aufhalten und lose Gegenstände im Freien sichern sind einige dieser Tipps. Bei Gewitter tritt meist auch starker Wind auf. In diesen Fällen sind auch mit dem Auto Waldgebiete zu meiden. Wer bei Starkregen und Gewitter im Auto unterwegs ist, sollte keinesfalls unter Bäumen parken. Ein althergebrachter Tipp hilft auch: bei Gewitter kann man empfindliche Geräte vom Netz nehmen. Hilfreich ist ein Überspannungsschutz.

Wir empfehlen, unsere Kanäle des Landkreises im Blick zu haben. Als Untere Katastrophenschutzbehörde informieren wir unter anderem über Facebook, Twitter und Instagram unter „Kreisfeuerwehr Northeim“ über mögliche Gefahren und die aktuelle Lage.

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Mit welchen Einsatzlagen rechnet die Kreisfeuerwehr für die Region?

Mennecke: Da derartige Unwetterlagen sehr dynamisch auftreten, können wir nicht sagen, ob es im Kreis Northeim tatsächlich zu Gewitter und Starkregen kommt. In der Vergangenheit gab es bei solchen Wetterlagen häufiger mit Schlamm verdreckte Straßen, umgestürzte Bäume und teils Wasser in Kellern.

Wie verhalte ich mich, wenn etwas passiert ist, die Leitungen zum Notruf aber überlastet sind?

Mennecke: Wir erwarten keine überlasteten Notrufleitungen. Sollte es zu einer erhöhten Anruferzahl kommen, auf keinen Fall auflegen und dann erneut anrufen – Die Notrufe werden in der Reihenfolge ihres Einganges bearbeitet. Für besondere Einsatzlagen gibt es zudem jederzeit zusätzliche Disponenten in Bereitschaft.

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Darf ich den Notruf wählen, um zu erfahren, wo das Gewitter gewesen ist?

Mennecke: Nein, die Notrufleitungen sind unbedingt für echte Notrufe freizuhalten. Der Notruf 112 ist nur dann zu wählen, wenn Gefahr für Leib und Leben besteht. Bei einem Unwetter können das Werbetafeln oder Dachhäute sein, die abzureißen und unkontrolliert umherzufliegen drohen, Bäume, die in den öffentlichen Verkehrsraum zu stürzen drohen oder etwa Unfälle und medizinische Notlagen. Die Nachfrage nach der Unwetterlage oder ein im eigenen Garten umgestürzter Baum gehören nicht dazu.

Wir informieren über die Lage jederzeit über die sozialen Medien und über unsere Internetseite. Dort gibt es viele hilfreiche Tipps – und die Information, wo das Gewitter war.

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