Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben Landrätin Astrid Klinkert-Kittel und Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und Bauplanung am Donnerstag den offiziellen Startschuss für ein zukunftsweisendes Großprojekt gegeben: den Neubau des Betriebshofs der Kreisabfallwirtschaft (KAW) in Moringen.

Moderner Neubau auf 22.000 Quadratmetern

Auf dem 22.050 Quadratmeter großen Gelände an der Industriestraße – direkt an der Bundesstraße 241 – entsteht bis Anfang 2028 ein hochmoderner Betriebshof. Vorgesehen sind unter anderem:

  • * ein barrierefreies Verwaltungsgebäude mit Photovoltaikanlage (1.040 m²),
  • eine Fahrzeughalle für 41 Betriebsfahrzeuge (2.550 m²),
  • ein Wasch- und Lagerplatz für Müllbehälter mit integrierter Tankstelle (800 m²),
  • Sozial- und Umkleideräume für die 112 Mitarbeitenden (945 m²),
  • eine Werkstatt mit Montagehalle (860 m²),
  • sowie 49 Mitarbeiterparkplätze, sechs davon mit E-Ladesäulen.

Effizienz, Nachhaltigkeit und bessere Arbeitsbedingungen

„Mit dem neuen Betriebshof schaffen wir moderne Arbeitsbedingungen und optimieren die logistischen Abläufe deutlich“, sagte Landrätin Klinkert-Kittel. Besonders die Lage im Industriegebiet Moringen sei ein Pluspunkt: Durch die Nähe zur Deponie Blankenhagen lassen sich Fahrstrecken deutlich verkürzen – laut einem Gutachten können so jährlich rund 200.000 Euro an Betriebskosten eingespart werden.

Die Gesamtinvestition liegt aktuell bei rund 23 Millionen Euro. Angestrebt wird eine QNG-Zertifizierung (Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude), für die bereits bis zu 1,6 Millionen Euro Fördermittel zugesagt wurden. Ein zertifizierter Auditor begleitet das Projekt, die Baupläne wurden entsprechend angepasst.

Verzögerter Start durch Ausschreibungsprobleme und Umplanungen

Der Baubeginn hätte ursprünglich früher erfolgen sollen. Doch aufgrund fehlender Angebote bei den Ausschreibungen sowie notwendiger Umplanungen – ausgelöst durch gestiegene Baukosten infolge des Ukraine-Kriegs und der Energiekrise – verzögerte sich der Start. Unter anderem wurde die Fläche der Werkstatt reduziert und die Büroflächen verkleinert, um die Kosten im Rahmen zu halten.

Immerhin: Die Ausschreibungen für die Geländevorbereitung und die Trafostation sind inzwischen erfolgreich abgeschlossen.

Ablösung für maroden Altbau in Northeim

Der neue Betriebshof ersetzt den bisherigen Standort in der Matthias-Grünewald-Straße 22 in Northeim. Das Gebäude aus dem Jahr 1967 gilt als nicht mehr sanierungsfähig: Die Fahrzeughallen sind zu klein für moderne Müllfahrzeuge, es fehlen geeignete Räume zum Trocknen der Arbeitskleidung und die Sanitärbereiche müssen zugleich als Erste-Hilfe-Raum dienen.

Auch eine bauliche Erweiterung war ausgeschlossen – das Grundstück misst nur rund 6.500 Quadratmeter, was nicht einmal zwei Drittel der benötigten Fläche entspricht.

Blick in die Zukunft

Was mit dem bisherigen Betriebsgelände in Northeim nach dem Umzug geschehen soll, wird derzeit im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geprüft. Der Neubau in Moringen ist damit nicht nur ein infrastrukturelles Großprojekt, sondern ein wichtiger Schritt in Richtung moderner, nachhaltiger und effizienter Abfallwirtschaft im Landkreis Northeim.

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