In Zukunft wird es keine Jetski-Rennen mehr am Northeimer Freizeitsee geben. Das bestätigt die Northeimer Stadtverwaltung gegenüber den Kollegen der HNA in der Samstags-Ausgabe. Die Verwaltung reagiert damit auf eine Empfehlung der Seekommission. Offenbar habe man sich mehr von dem Event versprochen, heißt es. Der Verein reagiert in sozialen Netzwerken mit Überraschung auf die Absage. Auch die Rettungsschwimmer sind enttäuscht.
Absage
Gegenüber der HNA heißt es in einer Antwort aus dem Rathaus, dass „Motorsportveranstaltungen dieser Art nicht mit dem angestrebten Natur- und Erholungscharakter des Gebietes in Einklang zu bringen sei.“ Zweimal schon hatte der Deutsche Jetsport-Verein auf dem Großen Freizeitsee in Northeim seine Deutschen Meisterschaften abgehalten.
Für eine weitere Veranstaltung dieser Art wird es nun keine Genehmigung geben. Laut HNA sollen sich auch Anwohner gestört und vom Krach belästigt gefühlt haben. Nach dem starken Bewuchs durch Wasserpest in diesem Jahr werde außerdem der Naturschutz infrage gestellt.
Vereine sind überrascht
Sowohl der Deutsche Jetsport-Verein als auch die Rettungsschwimmer der DLRG als Anlieger zeigen sich nach der Meldung verwundert. Nicole Heiser ist Vorsitzende des Jetsport-Vereins und machte sich in einem langen Post bei Facebook Luft. Sie sei „doch sehr überrascht von der Stadt Northeim, mir so eine Absage zu erteilen.“ Eigentlich, so schreibt sie, wollte sie die Veranstaltung des kommenden Jahres ankündigen und die aktuelle Lage der Wasserpest erfragen. „Stattdessen bekomme ich gesagt, das wir nie mehr dort fahren dürfen.“
Auch Sven Guse als Vorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Northeim, äußert sich in den sozialen Netzwerken dazu. „Ich frage mich was hier noch so alles abgesagt werden wird“, zeigt er sich frustriert. „Jetzt kommt jemand und versucht etwas hier aufzubauen und Schluss damit. Lärm? Umwelt?“
Offenbar hatte sich die Stadt Northeim laut HNA-Bericht auch touristisch mehr vom Event der Jetski-Meisterschaften erhofft. Werbung gab es aber kaum. Guse kann diese Kritik aber nicht verstehen. „(In) zwei Jahren mit Corona kann man dies nicht schaffen. Schade, aber ich hoffe, das die anderen Veranstaltungen am See nicht auch noch verboten werden. Was mich nur wundert ist, dass andere Städte in denen die Meisterschaften ausgetragen werden die Jets mit offenen Armen empfangen.“
Viele weitere Ideen
Auch Nicole Heiser kann den Argumenten nicht folgen. „Die Aussage mit dem Mehrwert für Northeim, kann ich nicht nachvollziehen“, schreibt sie. „Schließlich hatten wir die letzten zwei Jahre mit Corona zu kämpfen und waren froh das wir wenigstens dieses Jahr das Rennen durchführen konnten.“ Extra für Northeim wurde, wie sie schreibt, ein Hygienekonzept erstellt. „Für nächstes Jahr hätten wir die Veranstaltung im vollem Umfang bewerben können, denn da denke ich bekommt man so langsam ein Gefühl wie man mit der Situation Corona umgehen kann.“
Das Aus scheint jedoch final. Heisers Hoffnung: „Vielleicht hat die Stadt Northeim auch durch unsere Veranstaltung was dazulernen können und macht es anderen Veranstaltern in Zukunft etwas leichter in der Organisation einiger Events!“
Fotos: Zimara