Am Donnerstag, 12. September 2024, werden ab 11 Uhr im Landkreis Northeim alle Sirenen heulen und Warn-Apps und Cell Broadcast probeweise ausgelöst. Auch der Landkreis Northeim mit der Kreisfeuerwehr Northeim wird sich am Test der Alarmsysteme beteiligen.
Der bundesweite Warntag ist eine gemeinsame Aktion von Bund, Ländern und Kommunen. Er wird seit 2020 jährlich immer am zweiten Donnerstag im September wiederholt. Ziel ist es, die vorhandene Warninfrastruktur zu testen und die Bevölkerung über das richtige Verhalten im Notfall aufzuklären. Gravierende Gefahren, die eine Bevölkerungswarnung erfordern, können zum Beispiel Naturkatastrophen, Unfälle oder auch der Austritt von Gefahrstoffen sein.
„Mit dem Warntag haben wir die Gelegenheit, unsere gut aufgestellte Warninfrastruktur einer wichtigen Belastungsprobe zu unterziehen“, so Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. „Im Landkreis Northeim setzten wir auf einen vielfältigen Warnmittelmix, um die Bürgerinnen und Bürger im Notfall zu jeder Tages- und Nachtzeit erreichen zu können. Am Warntag wollen wir die Menschen im Landkreis Northeim noch einmal besonders für das Thema Warnungen und Bevölkerungsschutz sensibilisieren“.
Im Landkreis Northeim wird kontinuierlich an der Bevölkerungswarnung bzw. dem Bevölkerungsschutz gearbeitet. So wurde zuletzt das Warntelefon freigeschaltet. Bei Anruf der Nummer 03221 555 0 222 können rund um die Uhr Warnmeldungen abgefragt werden. Alle Meldungen, die durch den Landkreis Northeim oder die Kreisfeuerwehr abgesetzt und über Warn-Apps oder Lautsprecherdurchsagen verbreitet werden, sind dort hinterlegt und werden bei Anruf vorgelesen. Ein System, das am vergangenen Wochenende erstmals aufgrund einer starken Rauchentwicklung eingesetzt wurde. Auch die Zahl der Mobilen Sirenen im Kreisgebiet wurde erhöht, insgesamt sechs Stück stehen dem im Juli neu gegründeten, rund 50 Personen starken Fachzug für Bevölkerungswarnung und Öffentlichkeitsarbeit der Kreisfeuerwehr zur Verfügung.
Grundsätzlich nutzt der Landkreis Northeim außerdem die Warn-Apps NINA, Biwapp und Katwarn sowie in gravierenden Notfällen auch die Möglichkeit des Cell Broadcast. Im gesamten Kreisgebiet sind im Jahr 2022 außerdem sogenannte Notfall-Anlauf-Punkte (NAPs) bestimmt worden. Eine Besetzung der NAPs erfolgt nach Ankündigung in besonderen Gefahrensituationen. Sie sollen der Bevölkerung dann als Anlaufstelle zur Verfügung stehen. Eine Übersicht der NAPs gibt es unter landkreis-northeim.de/nap. Weitere Informationen zum Warntag finden sich unter landkreis-northeim.de/warntag.
Fünf Fragen und Antworten zum Warntag 2024:
1. Was passiert am Donnerstag?
Um 11 Uhr lösen, zentral gesteuert durch das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, bundesweit sämtliche Sirenen und Warn-Apps, etwa NINA oder auch BIWAPP, aus. Ebenso gibt es eine Warnmeldung via Cell Broadcast. Gegen 11.45 Uhr erfolgt die Entwarnung via Sirene und Warn-Apps. Eine Entwarnung via Cell Broadcast gibt es nicht.
2. Welche Sirenensignale werden zu hören sein?
Das Sirenensignal „Warnung der Bevölkerung“, ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton, leitet den Warntag ein. Das Signal „Entwarnung“ ist ein einminütiger Dauerton. Via Cell Broadcast ist ein eindringlicher Warnton zu hören. Das gilt auch für lautlos geschaltete Smartphones.
3. Ist es notwendig, sich auf den Warntag vorzubereiten?
Nein, eine spezielle Vorbereitung für den Warntag benötigt es nicht. Idealerweise prüfen Sie aber vorab, ob Sie die Warn-App „NINA“ des Bundes bzw. die Warn-Apps BIWAPP oder Katwarn installiert haben. Wenn Sie Angehörige, insbesondere auch ältere Mitmenschen über den bevorstehenden Warntag informieren, tragen Sie zusätzlich zu einem erfolgreichen Test der Warnsysteme bei. Informationen, wie Sie sich grundsätzlich auf Notfälle vorbereiten können, gibt es im Ratgeber für Notfallvorsorge. Die Broschüre ist kostenfrei in der Kreisverwaltung sowie in den Rathäusern im Landkreis Northeim erhältlich.
4. Kann nur der Bund via Cell Broadcast warnen?
Nein, auch der Landkreis Northeim als Untere Katastrophenschutzbehörde kann den Dienst nutzen und die Bevölkerung zielgerichtet, also in einem festgelegten Umkreis um den Ereignisort, warnen. Dazu haben wir sowohl die Wetterentwicklung als auch das Einsatzgeschehen rund um die Uhr im Blick. Das System ist im Jahr 2024 bereits erfolgreich zum Einsatz gekommen.
5. Arbeitet der Landkreis weiter an der Warnung der Bevölkerung?
Ja, kontinuierlich. Das Thema Bevölkerungswarnung, die dafür erforderliche redundante Kommunikation, weitere mobile Sirenen und das Vermitteln von Wissen in diesem Themenbereich sind nur einige Aspekte, an denen aktuell weitergearbeitet wird.