Die Kollegen der HNA fragen sich nach der Sitzung des Finanzausschusses, ob Northeim tatsächlich zwei Freibäder benötigt. Aktuell betreibt die Northeimer Sport- und Freizeit GmbH ein Freibad am Sultmer Berg und eins in Sudheim, dazu ein Hallenbad in der Kernstadt. Für die Finanzhaushalte der Stadt sind für die kommenden Jahre hohe Summen für Sanierungen eingeplant. Bei Facebook macht sich nun Bürgermeister Simon Hartmann für den Betrieb beider Bäder stark.
Sanierungsstau
Der Haushalt für das kommende Jahr sieht ein Investment von rund 835.000 Euro für beide Bäder in eben dieser Höhe vor. Im Bergbad soll die Tribüne zurückgebaut werden, das Freibad in Sudheim braucht neue Umkleiden und sanitäre Anlagen. Zusammen mit den Haushalten der Folgejahre stehen demnach Investitionen von bis zu 1,4 Millionen Euro im Raum.
Kritik äußert laut HNA die Vorsitzende des Ausschusses, Reta Fromme von der CDU. Statt den Haushalt so am 16. Dezember zur letzten Ratssitzung des Jahres durchzuwinken, sollte die Entscheidung noch einmal im Verwaltungsausschuss beraten werden. Dieser findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
Bürgermeister stellt Bäder nicht infrage
Bürgermeister Simon Hartmann machte nun via Facebook noch einmal klar, dass beide Bäder erhalten bleiben. Dabei formuliert er überraschend deutlich: „Mit mir als Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzendem der NOMSF wird es keine Infragestellung unserer zwei Freibäder BergBad und Sudheim sowie dem Hallenbad geben.“
Er gehe davon aus, dass die nötigen Investitionen in die wichtige öffentliche Infrastruktur getätigt werden müssen. „Das sehen die Geschäftsführung der NOMSF, der Aufsichtsrat und eine politische Mehrheit des Rates (der in seiner Gesamtheit die Gesellschafterversammlung darstellt) ebenfalls so“, schreibt Hartmann.
Versprechen an Fördervereine
Sowohl das Bergbad als auch das Freibad in Sudheim hat die Stadt in Form der NomSF jeweils von Fördervereinen übernommen, mit dem Versprechen, den Badbetrieb weiterzuführen. „Wie ich bereits mehrfach betont habe, bin ich den Beteiligten für diesen unermüdlichen Einsatz sehr dankbar“, so Hartmann weiter. „Der Erhalt und die zukunftsfähige Aufstellung war der Grundgedanke bei der Rücknahme der Trägerschaft zur Stadt in die NOMSF“, erinnert der Bürgermeister.
Er sei „nach wie vor davon überzeugt, dass wir alles dafür tun müssen, die soziale Infrastruktur in unserer Stadt zu erhalten und sie mit Investitionen zukunftsfähig zu machen“. Alles andere sei eine „rein fiskalpolitische Sichtweise“, die „aus der Zeit gefallen“ sei.
Der Finanzausschuss hat dem Haushalt zunächst zugestimmt und ihn an den Rat empfohlen. Verwaltungsausschuss und Stadtrat müssen endgültig entscheiden.