Wenn in der Zeitung oder im Internet ein Foto von der Feuerwehr auftaucht, ist es fast immer von Horst Lange. Seit Jahrzehnten fotografiert er für die Kreispressegruppe Retter bei ihrer Arbeit.  2017 feierte er seinen 70 Geburtstag – und nahm uns mit in sein Archiv aus Fotos und Erinnerungen.

Schlauch und Kamera

Er kann gar nicht anders. „Meine Mutter sagte schon: Junge, Du musst den Menschen helfen“, erzählt Horst Lange. Also ging er zur Feuerwehr. Das war 1965, im Februar zur Jahreshauptversammlung wurde er Mitglied der Northeimer Wehr. Den Schlauch tauschte er später gegen die Kamera – und ließ sie nicht mehr los.

Was er in all diesen Jahren durch den Sucher seiner Kameras gesehen hat, darum beneidet ihn sicherlich niemand. Unfälle, Brände, Schicksale.

Spätestens das große Zugunglück in Northeim am 15. November 1992 war auch für Horst Lange ein Wendepunkt. Die Erinnerungen sind noch heute da – und auch die Fotos. „Ich kam dort an und war beeindruckt, was hier für eine Übung aufgebaut wurde, mit wie viel Aufwand. Aber es war keine Übung“. Der Zug entgleiste mitten in der Nacht, Elf Menschen ließen an der Bahnhofsbrücke ihr Leben.

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Nicht im Weg stehen

Weil Host Lange selbst ausgebildeter Feuerwehrmann ist, weiß er genau, wie er seine Kameraden beim Einsatz nicht behindert. Wo er zu stehen hat, was er fotografieren kann und seine Fotos erscheinen in den Zeitungen und dienen sowohl der Feuerwehr als auch der Polizei zur Aufarbeitung der Einsätze.

Mittlerweile finden sich auf dem Dachboden und im Keller, verstaut in Ordnern und Schränken tausende Bilder. Mal als Negativ, mal entwickelt und seit der Jahrtausendwende auch auf Festplatten uns Speicherkarten. Host Lange war einer der Ersten mit einer digitalen Kamera. Vielleicht aus einer Gewohnheit heraus, als Erinnerung an analoge Zeiten, hebt er auch heute noch die Speicherkarten auf. „Andere speichern die Bilder und machen die Karten frei. Ich habe sie aber gerne doppelt gesichert“, sagt er.

Schließlich hält auch eine Festplatte nicht ewig.



Neue Zeiten für die Pressearbeit

2017 ist Horst Lange 70 Jahre alt geworden. Seine Rente hilft ihm bei der Arbeit als Fotograf der Kreis-Pressegruppe. Oft ist er mit der erste am Einsatzort. Doch auch die Medien entwickeln sich rasant weiter. Zwar beliefert Lange Zeitungen und Verlage mit Bildern und Informationen. Schnell finden sich diese aber auch in sozialen Netzwerken wieder – mal von ihm, mal von Gaffern.

Auch deshalb stellt sich die Pressegruppe in Horst Langes 70. Lebensjahr  neu auf.  Gegen Gaffer, gegen die Informations-Gier und für noch mehr Aufklärung, auch in sozialen Netzwerken. Noch mehr Informationsfluss, schnellere Erreichbarkeit, Videomaterial, Facebook, Instagram. Horst Lange hat mit seiner Kamera Pionierarbeit geleistet.

 

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