In Northeim mussten Gastronomen in der Innenstadt im vergangenen Jahr keine Gebühren für ihre Stühle im Außenbereich entrichten. Für die Zeit der Pandemie wurde darauf verzichtet. Auf Antrag der CDU soll dies auch 2021 und darüber hinaus so bleiben. Doch es gibt auch kritische Stimmen.
Aufstuhlen
Es war und ist ein emotionales Thema, weshalb auch die Ratsherren- und Frauen gern in den Erinnerungen des vergangenen Jahres schwelgten. Die Corona-Pandemie versprach nachzulassen und zum ersten Mal seit vielen Jahren war auch die Northeimer Innenstadt voller Menschen. Insbesondere die Gastronomie nutzte die während der Pandemie ausgesetzte Gebühr für die Nutzung der Flächen vor ihren Restaurant, um ordentlich, ja, „aufzustuhlen“. Rund 10.000 Euro bis 15.000 Euro blieben in der Stadtkasse damals aus. Eine Entscheidung, die dennoch für einen positiven Effekt sorgte – da waren sich alle Ratsmitglieder einig.
Ganz viel Emotion
Ähnlich emotional ging es in dieser Woche in der Ratssitzung zu. Denn es sollte entschieden werden, ob und für wie lange die Entscheidung, die Gebühren zu erheben, bleiben soll. Ginge es nach Malte Schober und der CDU, hätte Gebühr für immer aus dem Katalog der Stadt Northeim verschwinden können. Er forderte von seinen Ratskollegen, auch „mal Mut zu haben “ und den „Schritt zu gehen um zu zeigen, das endlich mal was los ist.“ Gleichzeitig wünscht sich die CDU Planungssicherheit für die Gastronomen, und die sei nicht gegeben, wenn die Gebührenfreiheit bloß für ein Jahr verlängert wird. ,
Ein kleines Happy End
Am Ende folgten die Ratsherren- und Damen aber der Ansicht von Berthold Ernst, SPD. Er glaube nicht, dass „wir nur damit unsere Gastronomie retten.“ Sein Vorschlag: „Wir machen das jetzt noch mal für ein Jahr. Aber dann sollten wir in Ruhe miteinander sprechen, wie es weitergeht.“ Dieser Idee folgte die Ratsmehrheit: Auch 2021 wird keine Gebühr zu entrichten sein. Doch für die Folgejahre werde erneut beraten. Gut möglich also, dass sich der erweiterte CDU-Vorschlag nach der Wahl im September doch noch durchsetzt.