Als in der Nacht zum Samstag ein Großbrand auf dem Holtenser Berg in Göttingen eine Wohnanlage verwüstete und drei Bewohner verletzte, erreichte gegen 4 Uhr der Alarm auch das Northeimer Technische Hilfswerk (THW).
Bauchfachberater aus Northeim unterstützt
Trotz Großeinsatzes der Göttinger Berufsfeuerwehr und mehrerer Ortswehren gelang es zunächst nicht, das Feuer vollständig unter Kontrolle zu bringen. Unter Leitung des Northeimer THW – Baufachberaters Olaf Freiherr Grote und mit Unterstützung seines Einbecker Kollegen Janik Rose rückte eine Gruppe aus Northeim zur Unterstützung der Rettungskräfte aus. „Die Brandbekämpfung gestaltete sich wegen der besonderen baulichen Konstruktion mit nachträglichen Veränderungen und einem aufgesetzten Dachgeschoss als besonders schwierig“, erklärt Olaf Freiherr Grote. Vor allem die Glutnester in der Zwischendecke waren kaum zu orten. “Es war primär unsere Aufgabe, diese komplexe Konstruktion zu analysieren, zu erkunden und zu beraten, wie man am besten an das Feuer herankam“, so Grote.
Zusammenarbeit mit Göttinger THW
Nach Worten des Northeimer THW-Zugführers Marcel Böker, der ebenfalls am Einsatz teilnahm, brach das Feuer immer wieder in dem rund 40 Meter langen Dachstuhl aus. Glutnester flammten auf, Giebelwände drohten einzustürzen und zusätzlich erschwerten enge Zufahrten den Zugang zur Brandstelle. Auch das THW Göttingen war im Einsatz, um Zugänge zu schaffen und die Einsatzstelle auszuleuchten. Zusätzlich stand ein Einsatzfahrzeug mit Ladekran bereit, um das Dach für die weitere Brandbekämpfung zu öffnen. Auf Empfehlung des Northeimer Baufachberaters Olaf Freiherr Grote wurde jedoch dieser Plan verworfen.
Technisches Hilfswerk aus Einbeck ebenfalls im Einsatz
In Abstimmung mit der Einsatzleitung und Polizei empfahlen die Northeimer und Einbecker Spezialisten schließlich den Abriss des Dachstuhls durch ein Göttinger Unternehmen. „Und das war gut so, denn im Zuge des Abbruchs kamen immer wieder Glutnester zum Vorschein und brachen Brände aus, die die Feuerwehr dann kontrolliert löschen konnte“, so Grote, „Alles andere hätte keinen Sinn gemacht.“ „Während des gesamten Einsatzes war es auch unsere Aufgabe, die Sicherheit der anderen Rettungskräfte zu gewährleisten“, ergänzt Marcel Böker. „Dazu mussten wir zum Teil ganz dicht dran, in den Dachstuhl reinschauen und das Gebäude ringsum auf Veränderungen beobachten, um die anderen rechtzeitig warnen zu können“, so Böker.
Text und Fotos: THW