Die Stadthalle in Northeim wird das Corona-Impfzentrum für den gesamten Landkreis. Ehrenamtliche Helfer von THW und DRK haben die Veranstaltungs-Halle in den vergangenen Tagen so umgebaut, das zum 15. Dezember geimpft werden könnte. Wann genau es losgeht, muss der Bund erst entscheiden – und die Zulassungsstelle für den Impfstoff. In Northeim sind aber alle bereit, sagt DRK-Bereitschaftsleiter Frank Beckmann. Gemeinsam mit Maximilian Radke vom THW haben wir uns einen Testlauf angeschaut.

Erster Probelauf

Denn noch üben die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes die Abläufe. Gespielt wird das Ganze wie eine kleine Einsatzübung. Einige Helfer spielen dabei die Impflinge, während die hauptamtlichen Mitarbeiter Schlüsselstellen einnehmen. Wer geimpft werden möchte, muss sich zunächst am Empfang anmelden und bei der Registrierung die Daten abgleichen. Schon hier wird zum ersten Mal die Temperatur gemessen. Wer Fieber hat oder krank ist, kann nicht geimpft werden.

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Passen die Daten, geht es zunächst in eine Wartezone. Auf dem Weg dorthin ist auch die letzte Gelegenheit, es sich anders zu überlegen. Denn das Impfzentrum verfügt über zwei Ausgänge: Einer führt nach der Anmeldung in die Tiefgarage, der nächste nach der Impfung ins Freie. Nach dem Warten wird der Impfling aufgerufen und darf zum Arzt. Dort finden in vom THW aufgebauten Kabinen Aufklärungsgespräche und eine allgemeine Untersuchung statt. Anschließend geht es in die zweite Wartezone und schließlich in die Impfkabine. Dort warten zwei Helfer:innen: die medizinische Fachkraft verabreicht den Impfstoff, während die zweite Person die Daten abgleicht und unterstützt.

So ist die Stadthalle nun aufgebaut. Der rote Pfeil beschreibt den Weg vom Eingang durch die Impfstraße bis zum Ausgang. Quelle: Landkreis Northeim

Fast fertig

Die Impfung selbst dauert nur einen Augenblick. Anschließend können die Impflinge noch in einer Wartezone unter medizinischer Aufsicht zur Ruhe kommen und schließlich den Heimweg antreten. „Normalerweise schauen wir gerne noch mal nach der Impfung, wie es den Personen geht“, erklärt Beckmann. Auch ein Sanitätsbereich und Ärzte stehen bereit, falls etwas passieren sollte.

Aktuell fehlen nur noch Kleinigkeiten, und das Impfzentrum als solches ist dann fertig. „Wir erwarten in der kommenden Woche auch die IT und Einweisung in die Systeme“, sagt Beckmann. Doch auch Infos zum Impfstoff fehlen bisher. Und natürlich der Impfstoff selbst. Der wird, erwartet Beckmann, stark gekühlt gelagert werden müssen. Auch hierfür sind spezielle Räume vorbereitet. Zum Schutz der Mitarbeiter werden zudem rund um die Uhr Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma anwesend sein.

Technische Hilfe

Das THW hatte vorher mit einfachen Mitteln und großem Einsatz die Stadthalle so vorbereitet, dass ab Mitte Dezember theoretisch die ersten Impfungen beginnen könnten. Dazu wurden Räume und Kabinen aus Holz nach Plan des Landkreises und von Frank Beckmann ausgearbeitet und umgesetzt. Maximilian Radke vom Einbecker THW hat hierzu mehrere Videos angefertigt, die die Arbeit zeigen.

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Es wurden drei Impfstraßen mit je vier Impfkabinen errichtet, alle sind mit Licht und Strom versorgt. Im Foyer der Stadthalle gibt es drei Arztbereiche, wo die Arztgespräche vorgenommen werden können. „Der Unterkunftbau gehört spätestens seit der Flüchtlingskrise zur Kernkompetenz des THW“, erklärt Radke.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel lobt Arbeit und Ergebnis. „Es ist ausgesprochen beeindruckend, was hier in dieser kurzen Zeit geleistet wurde“, so die Landrätin, die sich auch bei den Arbeitgebern bedankt. „Ohne deren Bereitschaft und Verständnis zum Freistellen der Mitarbeiter, wären derartige Kraftanstrengungen nicht möglich“.

Mitarbeiter gesucht

Was den Helfern vom DRK noch Kopfzerbrechen bereitet, ist die Personaldecke. „Wir suche auch weiterhin händeringend medizinisches Fachpersonal“, sagt Beckmann. Schon vor Corona sei der Markt angespannt gewesen. Durch die geöffneten Testzentren steige der Bedarf um zehntausende. „Wir freue uns über jeden, der sich bei uns bewirbt.“ Und über jeden, der sich impfen lassen möchte.

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