Das neue Jahr beginnt in Northeim nicht nur mit guten Vorsätzen, sondern auch mit einer unschönen Tradition: Überquellende Mülleimer, zerbrochene Flaschen und vor allem die Überreste zahlloser Feuerwerkskörper zieren die Straßen der Stadt. Besonders betroffen sind die Hauptstraßen und das Mühlentor – hier türmen sich Raketenhülsen, Plastikverpackungen und Papierreste in einer Art und Weise, die den Eindruck erweckt, als sei die Reinigungspflicht gleich mit ins alte Jahr verabschiedet worden.
Die Technischen Dienste der Stadt Northeim stehen einmal mehr vor einer Mammutaufgabe. Es wird Tage dauern, bis die Überbleibsel der Silvesternacht beseitigt sind. Tage, in denen Arbeitsstunden und Ressourcen aufgewendet werden, die eigentlich an anderer Stelle dringend benötigt würden. Tage, die am Ende uns alle als Steuerzahler Geld kosten.
Dabei ist es kein unlösbares Rätsel, wie dieser Schmutz vermieden werden könnte: Jeder, der Feuerwerk abbrennt, sollte auch dafür sorgen, die Überreste wieder einzusammeln. Es ist eine Frage des Respekts – gegenüber den Menschen, die diese Stadt sauber halten, und gegenüber den Mitbürgern, die sich täglich durch den Müll kämpfen müssen.
Das Problem ist nicht neu, aber es eskaliert. Jahr für Jahr appellieren Stadt und Umweltverbände an die Bürgerinnen und Bürger, Rücksicht zu nehmen. Jahr für Jahr verpuffen diese Appelle ebenso schnell wie die bunten Raketen am Nachthimmel. Und dann, wenn der Rauch verzogen ist und der Neujahrskater abgeklungen, bleiben die Reste liegen – als stilles Denkmal für mangelndes Verantwortungsbewusstsein.
Es ist an der Zeit, dass sich hier etwas ändert. Vielleicht braucht es strengere Regeln, vielleicht braucht es höhere Bußgelder – vielleicht aber auch einfach mehr Bewusstsein und Eigenverantwortung. Denn eins steht fest: Die Silvesternacht sollte ein Fest des Neuanfangs sein, nicht der Ignoranz.
Northeim kann es besser. Aber dazu müssen alle ihren Teil beitragen – nicht nur die Technischen Dienste, sondern jeder Einzelne von uns.
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