Landwirte und Sympathisanten haben für Montag bundesweit Demonstrationen angemeldet. Auch im Landkreis Northeim wollen Landwirte und Unterstützer auf die Straße gehen. Im Gespräch mit dem Landvolk-Vorsitzenden, Claus Hartmann, schauen wir, was zu erwarten ist – und was die Landwirte auf gar keinen Fall wollen.
Nächster große Protest
Schon einmal sind die Bauern in Northeim auf die Straße gegangen – oder besser: gefahren. Am 23. Dezember fuhren sie mit ihren Traktoren den Mühlenanger an, um anschließend durch die Stadt zu ziehen. Dabei wollen sie auf eine Bundespolitik aufmerksam machen, die ihren Betrieben die Arbeit in Zukunft massiv erschweren könnte. Neben den Fahrten sind bei Polizei und Kommunen auch Blockaden von Autobahnauffahrten angemeldet.
„Wir wollen keine Gewalt“
Im Gespräch mit Claus Hartmann, Vorsitzender des Landvolks Northeim-Osterode, appelliert dieser noch einmal an seine Kollegen. „Haltet euch bitte an die Absprachen mit den Behörden. Wir wollen einen friedlichen Ablauf.“ Wichtig sei es, für die Sache auf die Straße zu gehen und sich klar von Extremisten zu distanzieren. Viele Landwirte – auch in den sozialen Netzwerken – distanzieren sich bereits von diesen „Kollegen“. Auch der Versuch, eine Fähre mit Wirtschaftsminister Robert Habeck zu stürmen und ihn „zur Rede zu stellen“, verurteilen viele Landwirte und auch Hartmann. „Wir wollen keine Gewalt!“.
Kundgebung am Mühlenanger
Am Mühlenanger soll es dann eine kurze Kundgebung geben. Neben Redner Claus Hartmann haben sich aus der Politik auch die Bundestagsabgeordneten Caro Otte (Grüne), Frauke Heiligenstadt (SPD) und der Landtagsabgeordnete Sebastian Penno (SPD) angemeldet. Nach einer Fahrt durch Northeim, die laut Claus Hartmann nicht (!) durch die Altstadt führt, werde der Abschluss erneut am Mühlenanger stattfinden.
Hier geht es lang
In der Region soll der Mühlenanger in Northeim ein Ziel der Fahrten sein. So wurde es von den Demonstrierenden zumindest beim Landkreis und der Polizei angemeldet. Gegen 9 Uhr wollen sich die Landwirte mit ihren Fahrzeugen dort treffen, zuvor sind bereits kleinere Aktionen auf den Straßen geplant. Zwar sichern die Organisationen zu, Berufstätigen den Weg zur Arbeit zu ermögliche. Dennoch ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.
Traktoren aus allen Himmelsrichtungen
Folgende zwei Streckenverläufe wurden direkt bei der Kreisverwaltung angemeldet: Startpunkt Nörten-Hardenberg (Unter dem Pferdestiege), weiter über den Kreisverkehr zur B446, über die B3 nach Northeim, dort durch die Göttinger Straße, die Berliner Allee, die Einbecker Landstraße und die Rückingsallee bis zum Endpunkt Schützenplatz am Mühlenanger in Northeim. Startpunkt Ilmebahnstraße 7 in Dassel, weiter über die Ilmebahnstraße zur L580, weiter auf die B3 Richtung Northeim, durch die Einbecker Landstraße und die Rückingsallee bis zum Endpunkt Schützenplatz Mühlenanger in Northeim.
Ungeplante Aktionen möglich
Weitere Traktoren-Korsos werden voraussichtlich von der Ortseinfahrt Berwartshausen an der Kreuzung der B241 und dem Schützenplatz in Kalefeld, sowie von weiteren Orten aus, die in Richtung Northeimer Schützenplatz am Mühlenanger aufbrechen. Laut Hartmann kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass einzelne Landwirte auch spontane Aktionen umsetzen. „Wir appellieren, sich an die abgesprochenen Aktionen zu halten.“