Mit dem neuen Monat kommen auch neue Lockerungen im Kampf gegen das Corona-Virus auf den Landkreis Northeim zu. Vor allem Gastronomen profitieren von gelockerten Maßnahmen. Trotzdem sei Vorsicht geboten: noch immer stecken sich auch in der Region Menschen neu mit dem Virus an.
Neue Verordnung
Mit einer neuen Verordnung bringt das Land Niedersachsen mit rückläufigen Ansteckungszahlen weitere Lockerungen auf den Weg. Der Landkreis als kommunale Behörde führt diese nun auch aus. Nachdem auch in der Region über einen längeren Zeitraum nur wenige Neuansteckungen hinzugekommen sind, folgen am Montag erste und am Mittwoch weitere Lockerungen.
Einzelhandel
Ab Mittwoch, 2. Juni, entfällt die Pflicht, sich vor dem Besuch eines Einzelhandelsgeschäfts testen zu lassen. Es gilt allerdings weiterhin die allgemeine Maskenpflicht – unabhängig von der Inzidenz.
Baumärkte
Baumärkte gelten laut Kreisverwaltung ab sofort auch als Verkaufsstellen für die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs. Sie dürfen damit ab sofort ohne Testpflichtpflicht öffnen.
Schulen
Die Schulen können am Mittwoch, 2. Juni in das Szenario A wechseln. Die Schulen entscheiden allerdings selbst, ob sie bereits ab Mittwoch wieder Präsenzunterricht anbieten. „Vom Kultusministerium wird aus schulorganisatorischen Gründen eine Übergangsfrist eingeräumt“, heißt es dazu aus dem Kreishaus.
Spätestens ab Montag, 7. Juni findet im Landkreis Northeim aber wieder Präsenzunterricht in voller Klassenstärke statt. „Das Abstandsgebot wird damit durch das bekannte Kohortenprinzip ersetzt“, so der Landkreis. Alle anderen Schutzmaßnahmen wie Mund-Nase-Schutz, Testpflicht, Lüften und Hygieneregeln bleiben ebenfalls erhalten.
Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege
Auch die Kitas wechseln in das Szenario A. Es findet ein Regelbetrieb unter Beachtung von Hygieneanforderungen statt.
Kontaktbeschränkungen
Zusammenkünfte von Personen sind zulässig mit einer unbegrenzten Anzahl Personen eines Haushalts und höchstens zwei Personen eines anderen Haushalts. Alternativ können sich auch drei Haushalte treffen, dann aber maximal zehn Personen.
Kinder dieser Personen werden bis zu einem Alter von einschließlich 14 Jahren nicht eingerechnet. Außerdem sind Zusammenkünfte von Kindern bis zu einem Alter von einschließlich 14 Jahren mit insgesamt bis zu zehn Personen zulässig.
Damit sind auch Kindergeburtstage wieder möglich mit bis zu 10 Kindern bis einschließlich 14 Jahren. Personen, deren vollständige Impfung 14 Tage zurückliegt und alle vollständig Genesenen werden bei den Kontaktbeschränkungen nicht mitgezählt.
Privat organisierte Feiern von Personen, die älter sind als 14 Jahre, sind nur im Rahmen der Kontaktbegrenzungen zulässig.
Gastronomie
Der Innenbereich von Gastronomiebetrieben kann ab sofort (31.5.) geöffnet werden. Draußen muss keine Maske getragen werden. Gäste im Innenbereich einer Gastronomie müssen aber noch einen negativen Testnachweis vorzeigen (wenn sie nicht vollständig geimpft oder genesen sind). Im Außenbereich fällt die Testpflicht unter 50 (ab 2.6.) weg (im Innenbereich erst unter 35). Sobald und solange in einer Gastronomie sitzt, darf man die Maske abnehmen.
Private (geschlossene) Feiern (die über die Belegung eines Tisches hinausgehen) sind in Gastronomiebetrieben zunächst nur draußen und mit negativem Testnachweis mit bis zu 50 Personen zulässig. Unter einer Inzidenz von 35 kann mit maximal 100 Personen auch drinnen gefeiert werden, wenn alle einen negativen Test vorlegen (oder den Nachweis einer vollständigen Impfung oder Genesung). Hygienekonzept- und Abstandspflichten und die Pflicht eine Maske zu tragen, wenn man nicht am Tisch sitzt, bleiben auch bei privaten Feiern bestehen.
Veranstaltungen
Unterhalb einer Inzidenz von 50 können Sportvereine bereits bis zu 250 Zuschauer empfangen oder Musikveranstaltungen stattfinden. Bei Theatern und Kinos entfällt unterhalb der Inzidenz von 50 die bisherige Kapazitätsbeschränkung. Auch die sogenannte Schachbrettbelegung mit geringeren Abständen ist dann möglich.
Museen und Gedenkstätten
Die Testpflicht entfällt ab 2. Juni. Die Kapazitätsbegrenzung (Hygienekonzept) in Museen bleibt aber bis zur Inzidenz von 35 bestehen.
Freibäder
Unter einer Inzidenz von unter 50 gibt es in Freibädern keine Testpflicht. In Hallenbädern bleibt sie bei einer Inzidenz zwischen 35 und 50 bestehen. Freibäder öffnen bereits bei einer Inzidenz unter 100, Hallenbäder erst unterhalb einer Inzidenz von 35. Gruppenangebote wie Schwimmkurse und Reha-Kurse sind durchgängig auch in Hallenbädern möglich.
Busreisen
Es gibt eine neue Regelung für touristische Busreisen: Sie sind inzidenzunabhängig zulässig, aber dafür reglementiert. Alle noch nicht vollständig geimpften oder genesenen Fahrgäste einen negativen Testnachweis vorlegen, während der gesamten Fahrt eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Es wird auch empfohlen, das Abstandsgebot einzuhalten. Dies alles gilt nicht für Busreisen, die in einem anderen Bundesland starten und bei denen die dortigen Regelungen eingehalten werden.
Beherbergung
Bei der Beherbergung bleibt es unabhängig von der Inzidenz dabei, dass bei der Anreise und zweimal wöchentlich getestet werden muss (auch unter 35). Dies gilt nicht für Menschen, die bereits vollständig geimpft oder genesen sind und nicht für Eigentümerinnen und Eigentümer von Ferienhäusern und -wohnungen, wohl aber für Dauercamper.
Hotels dürfen bei einer Inzidenz zwischen 35 und 50 bis zu 80 Prozent belegt werden. Wird der Inzidenzwert von 35 oder von 50 dann wieder überschritten, so müssen die in diesem Zeitpunkt bereits begonnenen Nutzungsüberlassungen nicht beendet werden.
Fitnessstudio
Kontaktfreier Sport in Gruppen ist mit Abstand unterhalb der Inzidenz von 50 möglich. Die Abstands- und Hygieneregeln sind einzuhalten. Die Sportausübung muss kontaktlos zwischen den beteiligten Personen erfolgen.
Ein Abstand von mindestens 2 Metern (oder 10qm/Person) muss eingehalten werden. Die Hygiene- und Desinfektionsmaßnahmen sind auch in Bezug auf gemeinsam genutzte Sportgeräte durchzuführen.
Die Umkleidekabinen, Dusch- und Waschräume – ausgenommen Toiletten – müssen geschlossen bleiben.
Aktuelle Zahlen
Aktuell sind im Landkreis Northeim 294 (+10) akut infizierte Personen bekannt. Sie stammen aus dem Raum Bad Gandersheim 28 (0), Bodenfelde 11 (0), Dassel 41 (+2), Einbeck 58 (-2), Hardegsen 13 (+3), Kalefeld 7 (0), Katlenburg-Lindau 22 (+2), Moringen 10 (+2), Nörten-Hardenberg 15 (0), Northeim 76 (+3) und Uslar 13 (0).
Die 7-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 36,3.