Dr. Roy Kühne hat sich an den Deutschen Handball-Bund gewandt. Grund: Laut aktuellen Standards dürfte der Northeimer Handball-Club in der kommenden Saison nicht mehr in der Schuhwallhalle spielen.
Auch im kommenden Jahr 3. Liga
Die Handballer des Northeimer HC haben zuletzt den Tabellenführer der dritten Liga geschlagen. Mussten und wollten dazu aber nach Göttingen in die S-Arena ausweichen. Der Sieg war wichtig im Abstiegskampf. Nach aktuellem Stand stehen die Chancen mehr als gut, dass der NHC auch in der kommenden Saison 3.-klassig unterwegs ist. Aber dann auch in Northeim?
Halle ist zu klein
Grund für den Umzug am Wochenende ist auch die veraltete und begrenzte Schuhwallhalle. Das bremst nicht nur die Einnahmen des Vereins – sondern ist eigentlich auch gar nicht erlaubt. Laut Hallenstandards für Spiele in der 3. Liga des DHB ist die Schulsporthalle 20 Zentimeter zu kurz. Der Abstand zwischen Torauslinie und Wand beträgt in der Schuhwallhalle nur 1,10 Meter und müsste laut Regeln des DHB 1,30 Meter betragen. Und weil der geplante Neubau noch Zeit in Anspruch nimmt, hat der NHC für die kommende Drittliga-Saison keine Heimspielstätte.
Deshalb hat sich der Northeimer Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne, ebenfalls NHC-Fan, jetzt an oberster Stelle Gehör verschafft. „Ich habe Bob Hanning, den Vizepräsidenten des Deutschen Handballbundes (DHB), die Problematik der Schuhwallhalle geschildert und ihn darum gebeten, sich im DHB-Präsidium für eine Ausnahmeregelung einzusetzen. Ohne diese würde der Northeimer HC e.V. keine eigene Heimspielstätte für Spiele in der 3. Liga haben“, sagte Kühne nach einem Treffen mit Bob Hanning in Berlin.
DHB will sich der Sache annehmen
Laut Kühne habe sich der NHC „zu einer Handball-Hochburg in der Region entwickelt“.
Kühne zeigte sich zuversichtlich nach dem Gespräch und hofft nun auf einen positiven Bescheid des DHB-Präsidiums. „Herr Hanning hat sich offen gezeigt für meine Argumente und möchte sich nun noch einmal eingehend mit der Thematik befassen“, erklärte Kühne nach dem Gespräch.
NHC ist zuversichtlich
Bei den Verantwortlichen des Northeimer Handball-Clubs sorgt dieses Engagement für große Freude. Schon für die aktuelle Saison hat der NHC laut Vorsitzenden Knut Freter eine Ausnahmegenehmigung beim DHB erwirken können. Diese läuft zum Ende der Saison allerdings aus und eine Verlängerung ist nicht garantiert. „Wir stehen natürlich in engem Austausch mit der Politik und den Entscheidungsträgern und in diesem Fall auch mit Dr. Roy Kühne“, sagt Freter.
Mit Blick auf die mögliche neue Schuhwallhalle und die gute sportliche Ausgangslage sei man im Verein aber vorsichtig optimistisch, dass die Ausnahmeregelung ein weiteres Jahr greifen kann.
Wollen in Northeim bleiben
Sollte es wider erwartend aber nicht klappen, habe man durchaus einen Plan B in der Schublade und würde eventuell auf die BBS-Sporthalle ausweichen. Die entspreche zwar den Standards des Handballbundes, wäre für die Zuschauer laut Freter aber ein Rückschritt.
Ein erneutes oder vielleicht dauerhaftes Ausweichen in die S-Arena wie am vergangenen Wochenende schloss Freter allerdings aus. „Wir wollen in Northeim bleiben, wir für Northeim“.