Bei einem Feuer in einem Seniorenheim in Hardegsen sind am Samstagabend ein Mensch gestorben und fünf weitere verletzt worden. Das Feuer war zuvor in einem der Zimmer ausgebrochen. Neben dem eigentlichen Feuerlöschen war für die Einsatzkräfte die größte Aufgabe, die Bewohner zu evakuieren.

Das war die Lage

Kurz nach 21:30 Uhr rief die automatische Brandmeldeanlage in einem Hardegser Seniorenheim die Feuerwehr. Beim Eintreffen der ersten Kräfte schlugen die Flammen aus einem der Zimmer im Obergeschoss. Feuerwehren aus dem gesamten Stadtgebiet Hardegsen sowie Moringen, Northeim, Nörten-Hardenberg und Uslar, die Feuerwehrbereitschaft 4 sowie 2 folgten.

Die Aufgabe, klar: Feuerlöschen. Gleichzeitig aber mussten die 120 Personen im Gebäude so schnell wie möglich dort raus. Darunter Bewohner, die auf ihr Bett angewiesen sind, nicht gehen oder nur liegend transportiert werden können.

Eine logistische Gigantenaufgabe also.

Einsatzkräfte haben für solche Situationen einem Begriff: MANV. Der so genannte „Massenanfall von Verletzten“ gilt bei Einsatzlagen, bei denen mindestens 25 Personen direkt von einer Gefahr betroffen sind und Hilfe benötigen. Diese Kategorisierung hilft den Einsatzkräften dabei, sich ensprechend auf den Einsatz vorzubereiten – und genügend Retter vor Ort zu haben.

Südniedersachsen in Hardegsen

Vor allem Rettungswagen und Transporter wurden gebraucht. Und die kamen aus dem gesamten Landkreis Northeim und den Nachbarlandkreisen, fast ganz Südniedersachsen war auf den Beinen.

Auch deshalb waren Landstraßen und Autobahnen voll mit Blaulicht. Zum Einsatz kamen die Schnell-Einsatzgruppen aus dem Landkreis Northeim. Außerdem wurden 20 Kräfte des Technischen Hilfswerks aus Einbeck und Northeim zur Tragehilfe und zum Ausleuchten der Einsatzstellen gerufen.

Auch Ersthelfer, das Pflegepersonal und sogar Nachbarn haben bei der Evakuierung unterstützt, während die Feuerwehren das Feuer bekämpften. Wie dies genau ablief, erzählt der Pressesprecher der Kreisfeuerwehr, Konstantin Mennecke, im aktuellen Northcast.

Die Bewohner wurden auf Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen verteilt oder vorübergehend in einer Sporthalle untergebracht.

Belastung für die Retter war hoch

Laut Informationen der Kreisfeuerwehr waren rund 300 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst vor Ort. Mit Helfern von Polizei, THW und Ersthelfern steigt die Zahl auf fast 400.

Durch die hohe Zahl der Betroffenen war die Arbeit der Retter intensiv. Mennecke betont im aktuellen Northcast aber auch den reibungslosen Ablauf der vielen unterschiedlichen Helferorganisationen. „Das hat auch gezeigt, das jeder Helfer vor Ort notwendig ist.“

Fotos: Pressegruppe Kreisfeuerwehrverband Northeim

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