Seit Mitte des Jahres hat die Northeimer Stadtverwaltung eine neue Innenstadtmanagerin. Jana-Cathérin Weselmann versteht sich zwar als „Kümmerin“, nicht aber als „gute Fee“, die mit „dem Zauberstab wedelt“ und alle Probleme löst. Ein bisschen Zauberkraft könnte ihr aber guttun, denn schon jetzt will sie mit ordentlich Schwung die Akteure der Northeimer Innenstadt mitreißen und den Entwicklungsprozess mit hohem Tempo auf die Straße bringen. Allerdings auch, weil sie muss – denn die Förderung zur Innenstadtentwicklung gibt vor, dass schon ab März 2023 konkrete Vorschläge auf dem Schreibtisch liegen müssen.
Auftakt und Mut zur Veränderung
Deshalb gab es in dieser Woche eine erste Auftaktveranstaltung in der Northeimer Stadthalle. Dort stellte sich nicht nur Jana-Cathérin Weselmann den angesprochenen und eingeladenen Akteuren der Innenstadt – Geschäftsleute, Immobilienbesitzer und Bewohner – vor, sondern auch das am Startprozess beteiligte Entwicklungsbüro „Stadt + Handel“ aus Dortmund. Für sie sprach an diesem Abend sehr ausführlich Projektleiter Jens Nußbaum über Dinge, von denen die meisten schon wissen: Dass es einen Kraftakt und Kreativität braucht, um die Northeimer Innenstadt wieder mit Leben und Sinn zu füllen.
Alle müssen mitmachen
Weselmann betonte vor allem den Wunsch, so viele Akteure wie möglich in diesen Wandelprozess mit einzubeziehen, sei es durch Ideen, Wünsche und eigene Pläne. „Es kann nur gelingen, wir wir gemeinsam arbeiten, als Team“, erklärt die neue Innenstadtmanagerin. Sie selbst sieht sich als Vermittlerin, die auf keinen Fall Strukturen ersetzen möchte. „Das wäre schwachsinnig“, sagt sie deutlich. Viel eher wolle sie sich den Ball zuspielen, denn „ohne sie komme auch ich nicht vorwärts“.
Wer ist alles dabei?
Gehört haben das rund 40 Gäste, die der Einladung zum Impulsvortrag und belegten Brötchen gefolgt waren. Darunter Vertreter der Northeimer Stadtmarketing- und Tourismusvereine, der Standortgemeinschaft und einzelne Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihr Ladengeschäft im Bereich der Innenstadt betreiben. Von der Stadt war neben der neuen Innenstadtmanagerin nur Baurat Frederik Alexander Backhaus in der ersten Reihe mit dabei. Bürgermeister Simon Hartmann ließ sich aufgrund einer Ortsratssitzung entschuldigen.
Wie es jetzt weitergeht
Das Treffen in der Stadthalle sollte Auftakt und Netzwerkveranstaltung sein, ein Kennenlernen, erstes Sehen und austauschen. Konkret wird es in der nächsten Woche mit einer Befragung, einem Mini-Workshop in digitaler Form und einer gemeinsamen Innenstadtbegehung. Im neuen Jahr sollen dann konkrete Pläne und Ideen formuliert werden. Am Ende soll ein Konzept stehen und ein roter Fade gesponnen sein, an dem sich weitere Entscheidungen ableiten lassen sollen. Ob das gelingt, ist wie so oft abhängig von denen, die es am Ende auch umsetzen müssen – und wollen.