Für den Landkreis Northeim soll die Stadthalle der Kreisstadt zum Corona-Impfzentrum werden. Sie sei als einziger Ort geeignet und kurzfristig verfügbar. Landrätin Klinkert-Kittel sei froh, „nicht auf Sporthallen zurückgreifen zu müssen“.
Start im Dezember
Das Land Niedersachsen habe dabei besonders hohe Anforderungen gestellt, heißt es in der Mitteilung aus dem Kreishaus. Besonders wichtig sei demnach eine gute Erreichbarkeit durch öffentliche Verkehrsmittel sowie ausreichende Parkflächen. Außerdem müsse sowohl der Zugang zum Gebäude als auch das Gebäude selbst barrierefrei sein. Um alle Abstände einzuhalten, müssen außerdem mindestens 1.000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen. Auch eine gute Internetverbindung und mehrere Einzelräume müssen vorhanden sein.
Zuletzt habe der Landkreis Northeim zusammen mit der Stadt Northeim und den Hilfsorganisationen mehrere Objekte in Northeim „in Augenschein genommen und dahingehend überprüft, ob sie anhand der vorgenannten Kriterien berücksichtigt werden können“, heißt es aus dem Kreishaus. Nur die Stadthalle sei aber geeignet gewesen und habe die Anforderungen erfüllt. Zudem stünde sie als einzige kurzfristig zur Verfügung, denn Bund und Länder wollen schon Mitte Dezember mit den ersten Impfungen beginnen.
Als Betreiber habe sich der Landkreis mit den Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe und dem Arbeiter-Samariter-Bund geeinigt. Während das DRK das Impfzentrum betreibt, werden die anderen Organisationen mobile Teams entsenden, zum Beispiel in Alten- und Pflegeheime. Landrätin Astrid Klinkert-Kittel scheint mi der Entscheidung zufrieden: „Ich habe von Anfang an darauf Wert gelegt, einerseits schnell ein betriebsfähiges Impfzentrum im Landkreis Northeim zu haben und andererseits alles dafür zu tun, um nicht auf Sporthallen zurückgreifen zu müssen.“
Die Stadt und die Kultur
Northeims Bürgermeister Simon Hartmann sieht sich nun in der Pflicht, “ unseren aktiven Beitrag leisten, die Pandemie schnell zu überwinden. Daher ist die Stadt Northeim bereit, die Stadthalle in Northeim für diesen Zweck als Impfzentrum zur Verfügung zu stellen.“
Zuvor wurde der die Entscheidung für die Stadthalle als Impfzentrum in einer Videokonferenz mit den Spitzen des Stadtrates besprochen und „aus Gründen des Bevölkerungsschutzes von allen teilnehmenden Personen ausdrücklich befürwortet, nachdem klar war, dass andere Möglichkeiten in Northeim ausscheiden würden“, so Bürgermeister Hartmann. Ihm sei aber auch bewusst, welche Folgen diese Entscheidung für die Kulturszene in der Stadt Northeim habe.
„Wir werden mit den Veranstaltern kurzfristig in Gesprächen erörtern, welche Möglichkeiten es für alternative Veranstaltungsorte gibt.“ Außerdem soll nun zusammen mit dem Landkreis und dem Land geprüft werden, wie die wirtschaftlichen Folgen für die Kulturschaffenden eingedämmt werden können. „Und im Jahr 2022 werden wir hoffentlich kraftvoll wieder durchstarten können, auch in der Kultur“.
So wird geimpft
Aktuell geht die Kreisverwaltung davon aus, dass mit dem Konzept des Landes ein Impfzentrum mit vier Plätzen 20 Menschen pro Stunde geimpft werden können. Läuft alles optimal, könnten so 200 Personen pro Tag gegen das Coronavirus geimpft werden. Holger Schulu als Leiter des Fachbereichs Katastrophenschutz ist zuversichtlich, dass die Kapazität kurzfristig sogar verdoppelt werden könnte: „Wir arbeiten darauf hin, ein zweizügiges Impfzentrum bis zu zwölf Monate vorhalten zu können.“
Zunächst aber muss das Land Niedersachsen noch die Pläne des Landkreises genehmigen, betont Landrätin Klinkert-Kittel: „Gemeinsam konnten wir in einer sehr kurzen Zeit eine solide Vorarbeit leisten, damit die Menschen in unserem Landkreis die von vielen sehnlichst erwartete Impfung erhalten können. Mein Dank gilt allen Akteuren, die sich bislang in diesem Prozess eingebracht haben.“
Übrigens: Die Kosten für den Betrieb des Impfzentrums sollen vom Land Niedersachsen übernommen werden.
Foto: Kreisverwaltung Northeim/Pressedeinst
Auf dem Foto: Kai Scheffler vom THW, Marc Küchemann von der JUH, Jan Henze vom ASB, Frank Beckmann vom DRK, Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, Holger Schulz (Leiter des Fachbereichs Katastrophenschutz beim Landkreis Northeim) Bürgermeister Simon Hartmann (von links nach rechts).