Der Impfstoff gegen das Corona-Virus ist im Landkreis Northeim angekommen. Das Land Niedersachsen kündigte an, schon am Montag alle Landkreise und kreisfreien Städte beliefert zu haben. Am Dienstag trafen die ersten Kühlboxen auch in Northeim ein.
Start in Northeim
Das Land Niedersachsen hat nach eigenen Angaben in dieser Woche 50.000 Impfdosen bereitgestellt, 10.000 weitere seien auf Abruf verfügbar. 975 Dosen haben am Dienstag den Landkreis Northeim erreicht, sodass die mobilen Teams die ersten Alten- und Pflegeheime angesteuert haben.
Gestartet sind die beiden Teams von der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Arbeiter-Samariter-Bund im DRK Pflegeheim in Northeim und im Seniorenzentrum Moringen, heißt es in einer Mitteilung aus dem Kreishaus. Geimpft wurden dabei sowohl die Bewohner als auch das Pflegepersonal. Auch Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ist froh, dass es endlich los geht. „Die Mitarbeiter*innen im Impfzentrum haben in den letzten Wochen einen wirklich erstklassigen Job gemacht“, freut sich Landrätin Astrid Klinkert-Kittel über den Impfstart.
Erstmal nur mobil
Aktuell sind nur die mobilen Teams unterwegs. Das Impfzentrum in der Stadthalle wird noch nicht in Betrieb genommen. „Ein wenig Geduld wird noch nötig sein“, sagt Landrätin Astrid Klinkert-Kittel. Grund dafür seien die geringen Mengen an Impfstoff, die derzeit zur Verfügung stehen. Auch Termine können beim Land Niedersachsen noch nicht gemacht werden.
Dabei ist das Impfzentrum in der Stadthalle Northeim pünktlich zum 15. Dezember fertiggestellt und einsatzbereit gewesen. Seitdem warteten die Verantwortlichen nur noch auf den Impfstoff. Wann es dann dort losgehen soll, werde laut Kreisverwaltung später bekanntgegeben. Wie die Impfungen in der Stadthalle dann ablaufen, könnt ihr euch in diesem Video von uns anschauen.
In voller Kapazität sollen so bis zu 600 Menschen pro Tag geimpft werden können, zum Start sollen es aber erstmal maximal 400 sein.
Holpriger Start
Für Niedersachsens Gesundheitsministerin Dr. Carola Reimann ist es wichtig, dass nun endlich los geht. „Impfungen werden uns allen den Weg aus der Pandemie ebnen, dafür sind aber noch deutlich mehr Impfdosen nötig, als bisher zur Verfügung stehen.“
„In dieser Woche werden dann alle in Niedersachsen für die Erstimpfung zur Verfügung stehenden Dosen verimpft sein“, so die Ministerin. „Es gibt bundes- und europaweit ein Problem mit der verfügbaren Menge des Impfstoffs, nicht mit der Impfstruktur. Mit der Infrastruktur, die im Land aufgebaut wurde, können wir noch deutlich mehr verimpfen. Niedersachsen steht aber ausdrücklich hinter der gemeinsamen Beschaffung des Impfstoffs durch die EU. Ein Wettbewerb unter den EU-Ländern wäre mit den Grundgedanken europäischer Solidarität nicht vereinbar gewesen.“
Landrätin ruft zum Impfen auf
Northeims Landrätin Klinkert-Kittel hofft, dass so viele Menschen wie möglich dem Aufruf folgen und sich impfen lassen. „Solange es kein wirksames Medikament gibt, ist eine hohe Impfquote die beste Chance, die Pandemie in den Griff zu bekommen.“
Als eine der Ersten wurde übrigens Astrid Beckmann geimpft. Sie arbeitet als hauswirtschaftliche Begleitungskraft im DRK-Pflegeheim. „Ich bin erleichtert, dass der Impfstoff jetzt endlich zur Verfügung steht. Es ist ein ganz wichtiger Tag für unsere Bewohner*innen aber auch uns Beschäftigte“, freut sie sich.
Innerhalb der nächsten drei Wochen wird dann der zweite Teil der Impfung durchgeführt, der bei dem aktuellen Wirkstoff noch notwendig ist.
Land vergibt Termine für Impfzentrum
Die Termine für die Impfungen in den Impfzentren werden vom Land vergeben. Seit Mitte Dezember beantwortet das Land Niedersachsen unter der Telefonnummer 0800/99 88 665 allgemeine Fragen zur Impfung.
Zur Anmeldung soll dann auch eine Onlineplattform zur Verfügung stehen. Im Moment kann man sich dort aber noch nicht zum Impfen anmelden, weil wegen der geringen Impfdosen zunächst nur durch die mobilen Impfteams geimpft wird.
Wer ohne Termin das Impfzentrum in Northeim aufsucht läuft Gefahr, abgewiesen zu werden. „Terminvergaben sollen nur über das Landesportal möglich sein“, bekräftigt Frank Beckmann, Leiter des Northeimer Impfzentrums. „Wir können den Menschen, die schon jetzt bei uns vor der Tür stehen, nicht weiterhelfen“, bedauert Beckmann.
Fotos: Landkreis Pressedienst