Ein Testzentrum hat Einbeck bereits, geimpft wird allerdings nicht. Deshalb erhöhen die Einbecker CDU und FDP nun den Druck auf das Kreishaus und Landrätin Astrid Klinkert-Kittel.

Absolute Spitze

Einbeck ist im Kreis Northeim absolute Spitze. Leider. Mit stand Mittwoch 42 gemeldeten Corona-Infizierten sind es die Meisten in der ganzen Region. Auch deshalb werden in der Bierstadt die Rufe nach einem eigenen Impfzentrum immer lauter. „Impfen, Impfen, Impfen! So lautet unsere ebenso dringliche wie klare Forderung an die Landrätin“, schreibt die Einbecker CDU auf ihrer Facebook-Seite.

Landrätin Astrid Klinkert-Kittel (rechts) und Dr. Regina Pabst, Leiterin des Gesundheitsamtes des Landkreises Northeim.

In Dassel und Uslar waren bereits mobile Teams unterwegs. Ich Einbeck wird heute noch auf Spritzen und Impfstoff gewartet. Auch deshalb gehen die Christdemokraten das höchste Büro im Kreishaus scharf an: „So kann man den Eindruck haben, dass die Landrätin die Städte gegeneinander ausspielt.“

Lösungen

Laut Einbecker CDU bilden sich mittlerweile lange Schlangen vor dem Impfzentrum in der Northeimer Stadthalle. „Nach wie vor verweigert die Landrätin ein Impfzentrum für Einbeck. Und das, obwohl viele Ehrenamtliche bereitstehen und obwohl wir weite Wege und vor allem die relativ höchste Zahl an Mitbürgern zu Impfen haben! Was ist da los in der Kreisverwaltung? Es hilft nur: Impfen, Impfen, Impfen!!“

Landratskandidat Christian Grascha (FDP)

Auch Christian Grascha, Kandidat für das Landratsamt und Wahlkampfgegner von Klinkert-Kittel, fordert das Kreishaus zum Handeln auf. „Das Impfen ist ein entscheidender Baustein raus aus der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen. Deswegen muss der Landkreis alles dafür tun, die Prozesse zu beschleunigen und in kürzester Zeit den vorhandenen Impfstoff zu verimpfen“, so Grascha.

Fünf Punkte für Einbeck

Grascha macht dabei konkrete Vorschläge und Erwartungen, die nun umgesetzt werden sollen. Unter anderem fordert er den Landkreis auf, eigenständig eine weitere Impfstraße im Impfzentrum einzurichten und zu betreiben. „Keinesfalls darf der Landkreis hier nur auf die Finanzierungszusage des Landes warten. Der Landkreis muss selbst handeln und notfalls eine zusätzliche Impfstraße mit dem entsprechenden Personal ganz oder teilweise finanzieren.“

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In der Folge erwartet Grascha mehr Druck aus Northeim in Richtung Hannover und Landesregierung. Dabei sehe er aber auch den Schulterschluss mit anderen Kreisen und Kräften aus der Region als Hebel an. Vor allem aber fordert Grascha ein Impfzentrum für Einbeck. „Ein geeigneter Ort ist in Kooperation mit der Stadt Einbeck zu finden. Neben hauptamtlichen Kräften sollten in Kooperation mit Hilfsorganisationen auch ehrenamtliche Helfer geworben werden.“

Kritik am Impfzentrum in Northeim

Dabei kritisiert er auch die Wartesituation und die Zugänglichkeit des aktuellen Impfzentrums in Northeim scharf. „Niedrige Temperaturen sowie Niederschlag machen das Warten vor dem Impfzentrum für impfwillige Bürgerinnen und Bürger unzumutbar.“ Zudem soll mehr Verantwortung, vor allem aber Impfstoff in die Hände der Hausärzte gegeben werden. „Wenn in den nächsten Wochen deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht, sollte ein klarer Schwerpunkt auf die Versorgung der Hausärzte und Betriebsärzte mit Impfstoff gelegt werden“, so Grascha.

Währenddessen bereitet sich Einbeck darauf vor, eine von 14 Modellkommunen in Niedersachsen zu sein. Ziel ist es, trotz Pandemie Geschäfte und Kulturbetriebe wieder zu öffnen. 

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