Am Donnerstagabend hat der Rat der Stadt Northeim den Wirtschaftsplan für die städtische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Marketing und Tourismus mbH (NOM WMT) beschlossen. Damit erhält die junge Gesellschaft rund um Geschäftsführer Michael Eilers nicht nur Planungssicherheit, sondern auch einen Vertrauensvorschuss, wie aus der Debatte deutlich wurde. Denn: Die Erwartungen sind hoch.

Bürgermeister Simon Hartmann erinnerte in der Sitzung daran, dass die Initiative zur Gründung der Gesellschaft von den Vereinen Stadtmarketing und Tourismus selbst ausgegangen sei. „Wir korrigieren Entwicklungen der letzten Jahre, indem wir den Konzern Northeim noch besser aufstellen“, betonte Hartmann. Der Wirtschaftsplan mit einem Gesamtvolumen von 936.000 Euro wurde zuvor vom Aufsichtsrat einstimmig befürwortet.

Vertrauen mit Bedingungen

Trotz Zustimmung blieb die Debatte sachlich kritisch. Marek Wischnewski (SPD), selbst im Aufsichtsrat der neuen GmbH, lobte das Konzept knapp, aber deutlich: „Gut und wichtig.“ Es sei nun an der Zeit zu zeigen, was Northeim ist und kann. Etwas vorsichtiger äußerte sich Eckhardt Ilsemann (FDP): „Wir tun uns mit der Zustimmung schwer. Von Herrn Eilers wissen wir noch nicht, welche Strategie er verfolgt oder wie er den Erfolg messen will.“ Die Zustimmung der FDP sei ein Vertrauensvorschuss, so Ilsemann, verbunden mit klaren Erwartungen an Ergebnisse. Immerhin habe man ein „mutmachendes Gespräch“ mit dem Geschäftsführer geführt.

Auch Tobias Schnabel (FDP) betonte: „Die Kosten sinken im zweiten Jahr nicht – im Gegenteil. Trotzdem begleiten wir diesen Weg vertrauensvoll.“ Schnabel forderte jedoch messbare Erfolge: „Das fehlt uns noch.“ Trotz aller Kritik sei das Geld „grundsätzlich gut angelegt“ – man wolle nicht nur meckern: „Uns liegt diese Stadt am Herzen.“

Investitionen, Personal, Stadtmarketing

Die NOM WMT bündelt seit diesem Jahr Aufgaben der Wirtschaftsförderung, des Tourismus und des Citymarketings in einer eigenständigen Organisation. Der Wirtschaftsplan 2025 umfasst unter anderem Investitionen in eine neue Website, IT-Infrastruktur, Büromöbel und ein Corporate Design (zusammen 90.000 Euro). Hinzu kommen Personalkosten in Höhe von über 620.000 Euro – verteilt auf 15 Mitarbeitende mit teils befristeter Anstellung oder Personalgestellung durch die Stadt. Noch sind einige zentrale Stellen im Bereich Innenstadtförderung und Flächenmanagement unbesetzt – was laut Vorlage zu Verzögerungen in der Sichtbarkeit der neuen Gesellschaft führt, aber auch Einsparpotenzial bei den Personalkosten bietet.

Jetzt muss geliefert werden

Mit dem Beschluss ist die Finanzierung der NOM WMT zunächst gesichert. Die Stadt übernimmt über Zuschüsse, Sponsoring und Umsatzerlöse die vollständige Deckung des Finanzbedarfs. Doch das klare Signal aus dem Rat lautet: Diese Finanzierung ist kein Blankoscheck. Der neue Geschäftsführer Michael Eilers wird sich an den Ergebnissen messen lassen müssen – und am Anspruch, Northeim als attraktiven Standort neu zu positionieren. Die nächste Etappe beginnt jetzt. Unter anderem mit dem ersten großen Event des Jahres: Der NOM MOT. 

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