Der Elternrat warnt, nun fordert die Northeimer FDP sofortiges Handeln – Was ist dran an den Vorwürfen? In Northeim brodelt es mal wieder rund um das Thema Brandschutz – und diesmal geht’s um die Grundschulen. Die FDP hat bereits am 1. Mai einen Brief an Bürgermeister Simon Hartmann geschickt, der es in sich hat. Darin wird der Stadtchef direkt für mangelnden Brandschutz verantwortlich gemacht – und zur sofortigen Aktion aufgefordert.

Worum geht’s konkret?

Laut FDP habe der Stadtelternrat bereits auf „wiederholte Mängel“ beim Brandschutz in Northeimer Grundschulen hingewiesen. Dabei geht’s nicht nur um kaputte Feuermelder oder fehlende Fluchtpläne – es geht ums große Ganze. Schulen gelten als sogenannte „Sonderbauten“, für die besonders strenge Vorschriften gelten. Diese scheinen nach Meinung der FDP nicht ausreichend beachtet zu werden.

Das Pikante: Bereits am 25. Januar habe die FDP zu diesem Thema eine Anfrage an den Bürgermeister gestellt – bisher aber ohne Antwort.

Kritik an Bürgermeister Hartmann

Im Brief heißt es deutlich: Bürgermeister Hartmann reagiere nicht auf Hinweise aus dem Stadtelternrat, dem zuständigen Fachausschuss und der FDP. Die Partei spricht sogar von „Untätigkeit“ und fordert deshalb drastische Maßnahmen:
• Der Landkreis Northeim solle eine Brandverhütungsschau an allen städtischen Grundschulen durchführen.
• Diese solle sofort beantragt werden – ohne dass der Verwaltungsausschuss zustimmen müsse.

Zitat aus dem Brief: „Wegen der drohenden Gefahr für Mitarbeiter, Schüler und Eltern sind die Brandverhütungsschauen umgehend zu beantragen!“

Was bedeutet das für die Schulen?

Falls die Forderungen der FDP umgesetzt werden, dürften in den nächsten Wochen externe Fachleute durch alle Schulgebäude ziehen. Sie prüfen dann, ob Fluchtwege, Feuerlöscher, Türen, Meldeanlagen und Co. den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Je nach Ergebnis kann das für manche Schulen teure Folgen haben – im schlimmsten Fall sogar temporäre Schließungen oder Nachbesserungen.

Und was sagt die Stadt dazu?

Die Stadt Northeim weist die Vorwürfe zurück – und verweist auf bereits laufende Maßnahmen. Die Schulen würden regelmäßig durch den Gemeindeunfallversicherungsverband (GUV), das Regionale Landesamt für Schule und Bildung sowie den Arbeitsschutzausschuss begangen. Dabei erkannte Mängel würden bewertet, priorisiert und entweder sofort behoben oder im Rahmen geplanter Sanierungen berücksichtigt – in enger Abstimmung mit den Schulleitungen.

Die Stadt betont zudem, dass die Schulgebäude zum Zeitpunkt ihrer Errichtung den jeweils geltenden technischen Regeln entsprochen hätten. Neue oder geänderte Brandschutzkonzepte würden ohnehin erstellt, sobald bauliche Veränderungen oder genehmigungspflichtige Maßnahmen anstehen.

Maßnahmen bereits umgesetzt

Zudem sei ein mehrjähriges Schulbauprogramm mit einem Volumen in Millionenhöhe beschlossen worden – dabei werde das Thema Brandschutz systematisch an allen Grundschulen mitgedacht. Erste Maßnahmen seien bereits umgesetzt: In der Regenbogenschule in Höckelheim wurden fünf Türen durch Brandschutztüren ersetzt, in der Schule am Sultmer gibt es ein neues Brandschutzkonzept für mobile Klassenräume. Auch in der Schule im Kirchtal sei gemeinsam mit dem Landesamt ein Brandschutzkonzept entwickelt worden – eine neue Brandwarnanlage werde dort zeitnah installiert.

Die Stadtverwaltung appelliert in diesem Zusammenhang an alle Beteiligten, keine Panik zu verbreiten. Man nehme die Sicherheit von Kindern, Lehrkräften und Eltern sehr ernst. Ziel sei es, im Austausch mit dem vorbeugenden Brandschutz des Landkreises alle Schulen im Laufe des Jahres 2025 einer umfassenden Brandverhütungsschau zu unterziehen.

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