Der vergangene Woche nach Northeim gelieferte Impfstoff ist aufgebraucht. Das teilt nun der Landkreis Northeim mit. Für die Impfteams unterwegs und im Impfzentrum der Northeimer Stadthalle heißt das nun also: Impfpause. Immerhin soll es Ende Januar schon die Möglichkeit geben, erste Impftermine auszumachen. Derweil steigt die Zahl der Infizierten im Kreis weiter schnell an.

Tausend Impfungen

Seit dem 5. Januar waren die mobilen Impfteams im Landkreis unterwegs. Geimpft wurde bereits in der Seniorenresidenz Stiemerling, der Inneren Mission, dem DRK Wohnzentrum am Wieter in Northeim, dem Seniorenzentrum in Moringen und dem Pflegeheim Weighardt in Northeim.

Außerdem wurden seit Anfang dieser Woche auch im Impfzentrum Mitarbeiter der Rettungsdienste und Nachzügler aus den Alten- und Pflegeheimen geimpft. Insgesamt sind laut Kreisverwaltung genau 1068 Impfungen vollzogen worden. Nun aber ist der Impfstoff leer. Laut Frank Beckmann, DRK-Bereitschaftsleiter und Leiter des Impfzentrums, soll frühestens Anfang kommender Woche eine neue Lieferung im Kreis Northeim ankommen.

Nächste Runde

In der kommenden Woche wollen die Impfteams auch erstmal Alten- und Pflegeheime in der Region Uslar ansteuern. Bisher liege die Impfbereitschaft bei den Bewohnern in Northeim bei rund 92 Prozent, bei den Mitarbeitern bei immerhin noch 75 Prozent. Zudem stellte sich offenbar ein positiver Nebeneffekt ein: Im Schnitt lassen sich aus den angelieferten 975 Impfdosen sechs statt fünf Impfungen herstellen, sodass theoretisch fast 1.200 Impfungen durchgeführt werden können.

Aber Frank Beckmann warnte bereits im Gespräch mit Northeim jetzt: „Die Erfahrungen aus der Praxis haben aber gezeigt, dass teilweise keine 6. Spritze mit der notwendigen Füllmenge aus dem vorhandenen Rest aufgezogen werden kann.“

Frank Beckmann vom DRK ist Leiter des Impfzentrums in der Northeimer Stadthalle. Seit Anfang der Woche wurden auch hier erste Nadeln gesetzt. Doch es fehlt weiterhin der Impfstoff. Frühestens Anfang kommender Woche soll eine neue Lieferung kommen. Doch ist das genug?

Mit den ersten Impfungen im Impfzentrum ist Beckmann aber zufrieden. „Wir konnten so auch die Betriebsabläufe testen und an der einen oder anderen Stelle optimieren.“ Dabei wurde streng darauf geachtet, dass nur berechtigte Personen an eine Impfung kommen. Priorität hätten demnach auch weiterhin die Bewohner von Alten- und Pflegeheimen, heißt es aus dem Kreishaus.

Termine ab Ende Januar

Immerhin einen Lichtblick gibt es bereits bei der Terminvergabe. Diese soll am 28. Januar starten. Ab dann soll auch die Hotline des Landes Niedersachsen unter 0800/9988665 freigeschaltet sein. Das Land beabsichtigt alle Menschen in Niedersachsen, die das 80. Lebensjahr bereits vollendet haben, über die Möglichkeit sich impfen zu lassen anzuschreiben.

Doch der begrenzende Faktor ist und Bleibt der Impfstoff. Der Landkreis rechne aktuell damit, knapp alle zwei Wochen rund 1.000 Einheiten zu bekommen. Wann sich dieser Zustand ändere, sei noch nicht absehbar.

Auch Landrätin Astrid Klinkert-Kittel drückt deshalb auf die Stimmungsbremse. „Wir werden daher alle noch viel Geduld benötigen, bis tatsächlich alle, die eine Impfung wünschen, auch tatsächlich geimpft werden können.

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Zahlen steigen

Wie dringend es wirklich ist, zeigen die aktuellen Infektionszahlen. Mittlerweile steigt der 7-Tages-Inzident pro 100.000 Einwohner auch im Kreis Northeim nah an die 100. Am Donnerstag meldet das Gesundheitsamt für den Landkreis Northeim einen Wert von 97,5, nachdem sich innerhalb von 24 Stunden 33 Menschen angesteckt haben. Neun seien wieder genesen.

Aktuell sind im Landkreis Northeim 199 (+24) akut infizierte Personen bekannt. Sie stammen  aus dem RaumBad Gandersheim 18 (-1), Bodenfelde 12 (+2), Dassel 7 (+1), Einbeck 46 (+12), Hardegsen 8 (+1), Kalefeld 10 (+2), Katlenburg-Lindau 5 (+1), Moringen 28 (+2), Nörten-Hardenberg 5 (+1), Northeim 45 (+1) und Uslar 15 (+2). 19 sind mittlerweile verstorben.

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