Der Landtagsabgeordnete Christian Grascha (FDP) möchte sich im September zur Wahl des Northeimer Landrats stellen. Unterstützung bekommt der dabei neben dem eigenen auch vom Kreisverband der CDU.

Vom Stellvertreter zum Gegner

Grascha ist damit der gemeinsame Kandidat von FDP und CDU, die SPD möchte es erneut mit der aktuellen Landrätin Astrid Klinkert-Kittel versuchen. Die Nörten-Hardenbergerin hatte bereits angekündigt, erneut zu kandidieren. Sie ist seit 2016 Landrätin, Grascha seitdem einer von drei Stellvertretern. Zu einem Pressegespräch hatten die beiden Kreisverbände am Dienstag auf die Heldenburg nach Salzderhelden eingeladen. Grasche selbst lebt und wohnt in Salzderhelden und ist überzeugt, als „Außenseiter die Wahl zu gewinnen.“

Gelingen soll ihm das mit „der mutigen Frage“, wie der Landkreis 2030 aussehen könnte. Und dem CDU-Kreisverband, der laut Vorsitzende Kerstin Lorentsen mit Christian Grascha den „politischen Neuanfang“ auf Kreisebene wagen möchte. Die Christdemokraten standen zunächst auch im Fokus, gelang es ihnen doch nicht, einen Kandidaten in den eigenen Reihen zu finden. Gespräche hätte laut Lorentsen intern zwar stattgefunden – unter anderem mit Bernd von Garmissen, der schon zweimal angetreten und unterlegen war. Dieser wolle aber nicht erneut zur Wahl stehen, auch weitere Kandidaten winkten laut der Kreisvorsitzenden ab.

Deshalb entschied sich der CDU-Wahlausschuss, auch bei möglichen Partner nachzufragen und wurde schließlich bei der Kreis-FDP und Christian Grascha fündig. Laut der stellvertretenden Vorsitzenden Dr. Marion Villmar-Doebeling sei auch bei den liberalen die Freude darüber groß, „das der Schulterschluss von CDU und FDP so kurzfristig zustande gekommen ist.“ Schon früh hätten beide Parteien festgestellt, dass „die Schnittmengen groß sind“.

Dr. Marion Villmar-Doebeling, Christian Grascha und Kerstin Lorentsen erklären die Zusammenarbeit von FDP und CDU im Wahlkampf um das höchste Büro im Kreistag.

Chancen als Außenseiter

Grascha selbst sieht sich als „Außenseiter“ im kommenden Wahlkampf, der spätestens im Sommer volle Fahrt aufnehmen soll. Vize Villmar-Doebeling attestiert der aktuellen Amtsinhaberin Astrid Klinkert-Kittel eine „ordentliche Verwaltungsarbeit“. Das alleine reiche aber in den Augen der CDU und FDP für die drohenden Aufgaben im Landkreis Northeim nicht aus. Themenschwerpunkte sollen vor allem im Bereich Wirtschaft und Digitalisierung gesetzt werden, vor allem aber gehe es um „die spannende Zeit nach der Pandemie“, so Grascha.

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Neben der Unterstützung durch den eigenen Kreisverband und dem der CDU, fühlt sich der Einbecker Grascha auch durch die kommenden Aufgaben des Landkreises nach dem möglichen Ende der Corona-Pandemie motiviert, das Amt im höchsten Büro im Kreishaus zu übernehmen. „Der Landkreis steht nach der Pandemie vor riesigen Herausforderungen. Existenzen und Arbeitsplätze werden verloren sein“, so Grascha. Er stehe für wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität, sieht aber vor allem Schwächen in der Digitalisierung und im sozialen Zusammenhalt bei den Menschen im Landkreis.

In seinen 13 Jahren Erfahrung und Netzwerkarbeit auf Landesebene möchte Grascha seine Energie nun vor Ort umsetzen. Dabei nimmt er vor allem die Wirtschaftsförderung in den Fokus und erklärt sie zur Musteraufgabe: „Wirtschaftspolitik muss Chefsache werden“, betont der Liberale. Seiner Ansicht nach brauche der Landkreis „eine Führung, die die Menschen motiviert“.

Auf der Heldenburg in Salzderhelden laden CDU und FDP die Pressevertreter ein, um Christian Grascha als Kandidat für die Landratswahl im September zu präsentieren. Gute Aussichten gab es dabei nicht nur auf das Leinetal, auch Grascha selbst ist optimistisch und „will die Wahl gewinnen“.

Wahlkampf während der Pandemie

Der Wahlkampf soll im Sommer beginnen. Wobei auch Grascha betont, dass es ein besonderer Wahlkampf unter Corona-Bedingungen werde. Zumindest mit der Darstellung im digitalen Raum kenne er sich bereits gut aus. In verschiedenen virtuellen Talkrunden spricht er seit knapp einem Jahr immer wieder mit Menschen aus der Region. „Richtig losgeht es dann sechs Wochen vor der Wahl“, kündigt er an. In jedem Fall müssen aber kreative Wege gesucht werden, um den Wähler von den neuen Ideen zu überzeugen.

Für Grascha werde der Wahlkampf vor allem „ein Wettkampf der Ideen“. Wie diese zu Themen wie Sicherheit, Bildung und Wirtschaft aussehen, will er zusammen mit seinem Team in den kommenden Wochen kommunizieren.

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