Die ersten Kartons sind gepackt und Abteilungen umgezogen. Ab dem 5. August beginnt die Sparkasse Northeim mit der Sanierung ihrer Hauptstelle am Münster in Northeim. Fast 13 Millionen Euro (12,8) nimmt sie dafür in die Hand. Innerhalb von 15 Monaten, so der Plan, soll das Gebäude energetisch optimiert und der Kundenbereich umgestaltet werden. Herzstück wird dabei das neue Schließfach-System mit rund 1.400 Kundenfächern.
Noch nutzen die Kunden den Eingang am Northeimer Münster, um in der Hauptstelle der KSN ihre Bankgeschäfte zu erledigen. Ab dem 5. August werden dann viele Bauhandwerker aus der Region den Sparkasseneingang nutzen, um Baumaterial hinein- und Bauschutt hinauszutransportieren. Dann beginnt nämlich die etwa 15-monatige energetische Sanierung und Neugestaltung der Kundenbereiche in der Hauptstelle der Kreis-Sparkasse Northeim.
Dabei ist die Entscheidung der Sparkasse zur Modernisierung der Hauptstelle allein schon aus den rechtlichen Anforderungen an die Nachhaltigkeit für die Sparkasse zwingend. Die Verbesserung der Klima- und Energiebilanz des Gebäudes sowie der Brandschutz und der ökologische Fußabdruck der Sparkasse stehen im Fokus der Sanierung. Zugleich wird ein zukunftsweisendes Filialkonzept umge-setzt, das die individuellen Kundenbedürfnisse nach persönlicher Beratung und Nutzung digitaler Ser-vicetechnik optimiert.
Kurze Wege, effiziente Raumnutzung, optimierte Beratung
Die Technisierung führt auch bei der KSN zu einem geänderten Kundenverhalten. Zum traditionellen Vertriebsweg Filiale und der telefonischen Erreichbarkeit über das KSN-Service-Center sind längst online- und mobile Angebote in der Internetfiliale oder der vielfach ausgezeichneten Sparkassen-App hinzugekommen, um einfach, sicher und bequem die täglichen Bankgeschäfte zu erledigen. Zugleich erwarten die Kunden der Sparkasse bei komplexen Fragestellungen zur Altersvorsorge, zur Geldan-lage oder zur Finanzierung das vertrauliche Gespräch mit dem/der gut ausgebildeten KSN-Berater:in vor Ort. Beides wird bei der Modernisierung berücksichtigt. Die langgezogene Kundenhalle wird op-tisch verkleinert und die bisherigen, großzügigen Freiflächen effizienter für mehr Service und Bera-tung genutzt. Mit der Neugestaltung der Kundenbereiche der Hauptstelle werden sich die Wege der Kunden zum Berater und zur Erledigung der Bankgeschäfte deutlich verkürzen. Information und Emp-fang rücken näher an die im Eingangsbereich bereitgestellte SB-Technik heran und eine neue AVM-Mietschließfachanlage verbessert den Kundenservice auch außerhalb der Servicezeiten. Auch die bisher über mehrere Etagen verlaufende räumliche Trennung von Private Banking und Firmenkun-denberatung wird aufgehoben. „Die Kundenbereiche, die bisher auf drei bis vier Ebenen in der Spar-kasse verteilt sind, konzentrieren sich künftig auf nur zwei Etagen, die ein Treppenhaus und ein Auf-zug verbindet. Kurze Entscheidungswege sind ein großes Plus unserer Sparkasse und werden mit der Neugestaltung weiter verbessert“, betont KSN-Vorstandsvorsitzende Ute Assmann. Brandschutz-technisch werden die beiden bisherigen offenen Treppenhäuser baulich geschlossen. Die Treppe im hinteren Bereich wird künftig nur noch intern genutzt. Der Kundenzugang zum Private Banking oder zur Firmenkundenberatung erfolgt über das vordere Treppenhaus am Eingang Münster.
Das neue Raumkonzept in der Hauptstelle bietet einen fließenden Übergang zwischen digitaler und persönlicher Kommunikation mit vielen Vorteilen für die Kunden. So lässt die zeitgemäße Banktechnik in den 15 individuell ausgestatteten Beratungszimmern beispielsweise Experten-Zuschaltungen und weitere digitale Mehrwerte zu. Das Raumkonzept berücksichtigt das berechtigte Kundeninteresse, die Sparkasse auf vielen Kommunikationswegen zu erreichen.+
Attraktiver Arbeitgeber
Die energetische Sanierung und Neugestaltung der Sparkasse werden aber auch die Attraktivität der ohnehin als Top-Arbeitgeber der Region ausgezeichneten Sparkasse weiter steigern, davon sind die Vorstände Ute Assmann und Bernd Sommer überzeugt. In die umfassenden Raumplanungen wurden im Besonderen auch die Aspekte neue Lichttechnik, Akustik und Lufthygiene einbezogen. „Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsteht eine moderne Arbeitswelt, die mit einem offenen Raumkon-zept, Desk Sharing und Mobilem Arbeiten den geänderten Ansprüchen an einen zukunftsfähigen Ar-beitsplatz gerecht wird“, informiert Sommer und Assmann ergänzt: „Und der neue New-Work-Bereich im Untergeschoss wird sicher die Kommunikation untereinander fördern und dient allen Mitarbeiterin-nen und Mitarbeitern der KSN für Meetings und zur Pausen- und Freizeitgestaltung. Ein Ort, der moti-viertes Arbeiten unterstützt und an dem man sich wohl fühlt.“
Energetische Sanierung
Wichtigster Grund für die Bautätigkeiten sei die zwingend erforderliche energetische Sanierung der Hauptstelle am Northeimer Münsterplatz als Teil eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzeptes der Sparkasse, das die gesellschaftlichen, aufsichts- und regulierungsrechtlichen Anforderungen für ein nachhaltiges Handeln in der Finanzwirtschaft berücksichtigt. „Mit den energetischen Sanierungen im Altbaubestand und dem Einsatz von beispielsweise Photovoltaik, einer neuen Heizungs-, Klima- und Lichttechnik sowie Optimierungen im Schall- und Brandschutz wird sich die ökologische Energiebilanz unserer Sparkasse spürbar verbessern. Und dies ist für die Zukunftsfähigkeit unserer Sparkasse relevant“, betont Vorstandsmitglied Bernd Sommer. „Im Außenbereich unserer Hauptstelle wird das Bauvorhaben kaum sichtbar. Wir erhöhen aber die Gebäudeeffizienz trotz neuer und erweiterter Bera-tungs- und Banktechnik deutlich. Dabei sanieren wir energetisch, was beim vorhandenen Gebäude möglich, sinnvoll und auch wirtschaftlich vertretbar ist.“
Die Sparkasse plant die Sanierung unter Leitung der Firma BancArt, die bereits den Umbau der KSN-Geschäftsstelle in der Göttinger Straße in Northeim erfolgreich begleitet hat. „Wir hätten zwar gern schon etwas zeitiger mit der Baumaßnahme begonnen, die guten und intensiven Planungen vor Bau-beginn waren aber wichtig und helfen, die Bauzeit möglichst kurz zu halten. Wir gehen davon aus, dass wir unsere Kundinnen und Kunden bereits Mitte November 2025 in den neuen Räumen begrü-ßen können“, informiert Ute Assmann.
Änderungen während der Bauzeit
Um die Sparkasse bei laufendem Betrieb in den drei unteren Geschossen baulich zu verändern, musste bereits im Vorfeld eine Baufreiheit hergestellt werden, die einen Umzug von etwa 70 Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern erforderlich macht. Dies hat zum Teil auch Auswirkungen auf bislang ge-wohnte Kundenwege. Der Kundenbereich der Hauptstelle ist während der Bauphase im benachbarten KSN-ImmobilienZentrum Am Münster 28 untergebracht. Hier erfolgt der Umzug am ersten August-Wochenende. Die Immobilienmakler:innen und die Baufinanzierungsberater:innen beraten die Kunden jetzt aus den umliegenden Geschäftsstellen, sind aber unter den gleichen Telefonnummern und E-Mail-Adressen wie bisher erreichbar.
Das Private Banking wechselt übergangsweise in die Geschäftsstelle Nörten-Hardenberg und der KSN-Vorstand nutzt frei gewordene Räume im 3. OG der Hauptstelle. Die GS Am Sultmer wurde be-reits vor Wochen mit der GS Göttinger Straße in Northeim zusammengelegt und die Öffnungszeiten in der GS Göttinger Straße zugleich erweitert. Die Firmenkundenberater sind neu in der Geschäftsstelle Am Sultmer ebenfalls unter den bisherigen Telefonnummern und E-Mail-Adressen erreichbar. Die SB-Technik in der GS Am Sultmer (Geldautomat, SB-Terminal und Mietschließfachanlage) steht zu den bisherigen Zeiten allen Kundinnen und Kunden zur Verfügung.
Einschränkungen gibt es während der Bauzeit für die Schließfachkunden der Hauptstelle. Der Zugang zu den Fächern ist baubedingt nur dienstags und donnerstags möglich. Alle betroffenen Kundinnen und Kunden wurden bereits direkt informiert. „Die energetische Sanierung und Neugestaltung ist das größte Bauvorhaben unserer Sparkasse in den letzten Jahrzehnten. Wir wissen, dass wir unseren Northeimer Kunden und Mitarbeitern während der 15-monatigen Bauzeit einiges zumuten. Aber die Aussicht auf vertrauensvolle Beratungsgespräche in freundlichen, hellen und klimatisierten Räumen und ein Arbeiten in einer Sparkasse zum Wohlfühlen wiegen den temporären Baustress allemal auf“, ist sich Vorstandsvorsitzende Ute Assmann sicher und betont: „Als marktführende Bank im Landkreis richten wir unser Handeln an aktuellen und künftigen Bedürfnissen unserer Kunden aus. Digitale An-forderungen und der Wunsch nach bestmöglicher Beratung sind dabei zwei Seiten einer Medaille und ergänzen und optimieren sich in der geplanten Neugestaltung. Die Themen Klimaschutz und Nachhal-tigkeit sind für uns richtungsweisend und erfordern umfangreiche energetische Baumaßnahmen zum Erhalt unserer Sparkasse. Unsere Investition in die Zukunft unserer Sparkasse ist ein klares Be-kenntnis zum Wirtschaftsstandort Northeim und zur Northeimer Innenstadt und ein sichtbares Zei-chen, dass es sich hier gut wohnen, leben und arbeiten lässt.“
Die KSN-Hauptstelle beinhaltet die internen Fachbereiche sowie die Kundenbereiche Privatkunden, Firmenkunden und das Private Banking der Sparkasse. Im Gebäude sind etwa 170 der 280 Sparkas-senmitarbeiter:innen beschäftigt. Der letzte Umbau mit der Neugestaltung der Außenfassade sowie des Haupteingangs- und der SB-Bereiche der Sparkasse war im Jahr 2003.