Der Winter hat Northeim weiter fest im Griff. Nach den Schneemassen folgt tagelanger Extrem-Frost. Für die Rettungsschwimmer der Northeimer DLRG ist das aktuelle Wetter ein echter Glücksfall. Denn erstmals seit mehr als zehn Jahren ist auch der Freizeitsee zugefroren. Die Gelegenheit für ein ganz besonderes Training.

Eindrucksvolle Übung

Denn ein solches Wetter haben nur wenige der jungen Rettungsschwimmer auch selbst schon erlebt, sagt der Northeimer DLRG-Chef Sven Guse. Denn die Mitglieder der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft im Ortsverband Northeim wachen nicht nur im Sommer über den Northeimer Freizeitsee. Auch im Winter retten sie verunglückte Menschen aus dem Wasser. Besonders werden diese Einsätze dann, wenn Menschen durch das Eis einbrechen. Dank der Temperaturen konnte die Truppe das nun erstmals richtig üben.

Mit Leinen gesichert macht sich der Retter vom Ufer aus vor an die Einbruchsstelle. Der Freizeitsee in Northeim ist komplett zugefroren. Doch die Decke ist noch nicht dick genug.

Denn nach eigenen Angaben sind sie weit und breit die Einzigen mit Überlebensanzügen. Die orangenGummianzüge werden unter anderem auch in Rettungsbooten auf hoher See eingesetzt. Ähnlich wie in einem Neoprenanzug kommt der Körper auch hier nicht mit dem Eis und Wasser in Kontakt, sondern wir zusätzlich durch eine Luftschicht geschützt. Im Falle der Northeimer Übung waren sowohl Retter als auch das gespielte Opfer damit ausgestattet.

Mit den orangenen Überlebensanzügen können die Rettungsschwimmer von der DLRG auch bei eisigen Temperaturen ins Wasser.

Sollte jemand aus dem Eis gerettet werden müssen, wird dann im Team gearbeitet. Einer der Retter macht sich auf zum Eingebrochenen, zieht ihn raus und bringt ihn auf eine feste Trage. Anschließend werden beide mit Seilen über das Eis zurück ans Ufer gezogen. „Liegt die Einsatzstelle weiter draußen, robben wir uns mit unserem Schlauchboot vor. Sollten wir dann einbrechen, sitzen wir direkt im Boot“, erklärt Guse.

Eis nicht betreten!

Schon nach wenigen Durchläufen sitzt jeder Handgriff. Aufgewärmt wird sich entweder im eigenen Einsatzwagen oder im Einsatz-Container direkt am Ufer des Freizeitsees. Wie wichtig diese Übungen sind, zeigt das vergangene Wochenende. Zwar sind die Flächen noch nicht freigegeben und auch die DLRG warnt eindringlich, trotzdem hatten sich laut Polizei am Samstag rund ums Nordufer die ersten Spaziergänger auf das Eis getraut – laut den Beamten aber von selbst gemerkt, dass das Eis noch nicht trägt. Eingebrochen sind sie aber nicht.

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„Ich kann nur jeden eindringlich warnen, das Eis zu betreten. Das ist einfach noch zu gefährlich“, sagt auch Guse. Vor allem, weil für die kommende Woche bereits Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt angesagt sind. Trotzdem: Für die Rettungsschwimmer war es eine tolle Gelegenheit, etwas zu trainieren, was hoffentlich nicht oft real wird.

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