Zu dieser Jahreszeit zaubert die Sonne beim Untergehen ein ganz besonderes Licht über den Northeimer Freizeitsee. Zu genau dieser Kulisse haben sich in dieser Woche junge Unternehmer dort zum Netzwerken getroffen. Zum ersten Mal mit dabei: Christiane Unger, die neue Wirtschaftsförderin der Stadt Northeim.

Das ist vor allem deshalb ein Novum, weil es die Stelle der Wirtschaftsförderung in der Stadt Northeim bisher so seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Erst Bürgermeister Simon Hartmann hat das Resort reaktiviert, Anfang des Jahres die Stelle ausgeschrieben – und sie direkt seinem Büro untergeordnet. Seit dem 1. September ist diese Stelle nun mit Christiane Unger besetzt. Die 33-Jährige ist in Hannover geboren, hat in Osnabrück öffentliches Management studiert und als Wirtschaftsförderin und in der Öffentlichkeitsarbeit bei München Erfahrungen gesammelt. Nun der Umzug mit Ehemann in die Nähe von Göttingen und ein eigenes Büro im Northeimer Rathaus.

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Die Geschichte vom Rohdieamanten

Beim ersten Termin im Rathaus und später in kleiner Runde am Freizeitsee wirkt sie noch zurückhaltend, aber neugierig. Angesprochen auf ihre Pläne und Ideen folgt pure Begeisterung – von ihrer neuen Arbeitsstelle, vor allem aber über Northeim. „Das Potenzial hier ist riesig“, ist ihre erste Einschätzung. Erstmals kennengelernt hat sie die Rhumestadt bei einer Fahrradtour gemeinsam mit ihrem Ehemann. Fachwerk, Rhumetal, Natur und Autobahnanschluss – eigentlich, so Unger, ist alles da. Nun „muss es auch genutzt werden“.

Die ersten Wochen möchte Christiane Unger nutzen, um anzukommen und anzuknüpfen. „Ich denke, dass ich jetzt nach und nach Arbeitsbereiche hinzunehmen werde. Es gibt Themen, die haben jetzt Priorität“, sagt Unger. Die Weiterentwicklung des Gewerbegebietes West und die Bewerbung des Standortes in Gänze liegen schon jetzt ganz oben auf dem Stapel. Dabei wolle sie auch schauen, wie sich Northeim in Zukunft präsentieren kann, um noch deutlich auf sich und seine Stärken aufmerksam zu machen. „Es braucht jemanden auf professioneller Seite, der immer wieder sagt: Northeim ist gut, Northeim ist toll“, so Unger.

City Life

Der enge Kontakt zum Stadtmarketing gehört deshalb zu ihren Hauptaufgaben. „Es wäre schön, bei den Northeimern einen Wiedererkennungswert und wieder ein Wir-Gefühl zu schaffen. Es ist mein Anliegen, diese Kleinteiligkeit zu nutzen – das jeder jeden kennt – und die Bürger die Innenstadt beleben und dort einkaufen.“ Das gelinge vor allem durch die Stärkung des Stadtmarketings und des Stadtmarketing-Vereins.

Aktuell sehe sie dort einen Fokus auf die Innenstadt. Sinnvoll wäre nach dem City-Marketing aber ein Regional-Marketing, das auch zum Beispiel Handwerker und andere Branchen mit einschließe. So ließe sich Northeim als Marke begreifen und kommunizieren. Erfahrungen, die sie bei ihren Stationen in Süddeutschland gesammelt hat, sollen ihr dabei jetzt zugutekommen. „Es gibt Dinge, die habe ich schon gemacht und ich freue mich darauf, sie nun erneut umzusetzen“, so Unger.

Auf gehts

Im Gewerbegebiet West sieht sie das größte Pfund, mit dem sich wuchern lasse. Flächen stehen zur Verfügung, jetzt müssen nur noch die Unternehmen kommen. Und das gelingt nur mit guter Standortwerbung. Anschluss und die Infrastruktur seien da. „Es ist ein ganz großer Vorteil, das hier alles noch bezahlbar ist“, vergleicht sie die Situation mit Großstädten – zum Beispiel München, ihre alte Wirkungsstätte. Sie selbst beschreibt sich im Gespräch mit Unternehmern als offen und kommunikativ. „Ich kann aber niemanden dazu bewegen, etwas zu tun. Jeder Unternehmer ist da eigenständig. Aber ich kann eine Einladung aussprechen, neue Projekte zu starten“, sagt Unger.

Deshalb beginnt nun die Zeit des Händeschüttelns und Namenlernens. Netzwerken nennt sich dieses Kennenlernen inzwischen, und auf die Northeimer Unternehmer ist Christiane Unger schon jetzt gespannt. „Ich gehe erstmal auf Tour, sozusagen, zusammen mit Herrn Hartmann um herauszufinden; was brauchen denn die Unternehmer vor Ort, wie können wir helfen“. Denn sie will nicht nur neu Unternehmen nach Northeim locken. „Die Bestandspflege hat einen besonderen Stellenwert. Alles andere ist ein Plus, das obendrauf kommt.“ Denn wenn die jetztigen Unternehmen unzufrieden sind, wollen auch keine neuen hinzukommen.

 

 

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