Um dieser Frage nachzugehen, hat sich der 11. Jahrgang des Wirtschaftsgymnasiums Northeim am vergangenen Montag einen ungewöhnlichen Lernort zum Ziel gemacht: den Hannoveraner Zoo.
Zoo als Unternehmen
Insgesamt 47 Schülerinnen und Schüler sowie ihre Lehrerinnen Elke Preckel, Andrea Lopez und Tanja Hey machten sich per Bus zusammen auf, um dort exotische Tiere zu beobachten, aber auch hinter die Kulissen zu schauen. Für das Fach „Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen und Controlling“ wurde „der Zoo als Unternehmen“ untersucht und für das Fach Biologie im Hinblick auf das Thema „Evolution“ recherchiert. Besonders interessant für alle war es, auch an „geheime Orte“ des Zoos geführt zu werden und die Infrastruktur hinter dem Ausstellungsgelände erklärt zu bekommen.
Das Feedback der Klassen, das mittels einer Umfrage ermittelt und statistisch ausgewertet wurde, zeigt, dass fast alle Schülerinnen und Schüler den Besuch als sehr interessant, abwechslungsreich und lehrreich empfanden. Viele waren besonders überrascht von den betriebswirtschaftlichen Zahlen, denn entgegen der Erwartung sei das Tierfutter im Vergleich zu den Personalkosten ein sehr kleiner Posten in der Kalkulation des Budgets von 30 Millionen Euro.
Nicht wirtschaftlich
Dass der Zoo insgesamt nur etwa 85 Prozent seiner Kosten decken könne und damit nicht wirtschaftlich sei, überraschte ebenfalls sehr. Umso wichtiger, finden die Jugendlichen, dass ein solcher Betrieb durch unterschiedliche Institutionen finanziell unterstützt wird, um auf diese Weise seine weitere Existenz zu sichern. Die Favoriten unter den beobachteten Tieren waren die Reptilien: einmal selbst eine Python anfassen zu können und zu spüren, wenn sie sich um den Arm schlängelt, war ein Highlight der ungewöhnlichen Unterrichtsstunden.
Lernen und gleichzeitig eine Menge Spaß zu haben, im Zoo steht beides miteinander im Einklang, wie unschwer zu sehen war. So standen ganz oben in der Gunst der Gymnasiasten die Eisbären, über deren Probleme in ihrer natürlichen Umgebung die Lerngruppe wichtige Informationen erhielt, die aber zum Vergnügen der Beobachter in ihrem Gehege währenddessen verspielt mit einem Ball jonglierten. Lehrerin Elke Preckel, die ihre neuen Schüler bisher nur mit Maske aus dem Unterricht kennt, fand noch etwas sehr spannend: „Ich war überrascht zu sehen, wie meine Schülerinnen und Schüler ohne Maske aussehen.“
Quelle: BBS1 Northeim Europaschule