ttbAm letzten Sonntag im September wird Northeims Innenstadt wieder zur großen Bühne für Bewegung und Begegnung. Der Stadtlauf 2025 steht bevor. Seit 2017 begleitet Paul Lehmann die Organisation, seit 2018 wächst das Format Jahr für Jahr. „Nach dem Stadtlauf ist vor dem Stadtlauf“, sagt Lehmann. „Kaum ist der letzte Lauf vorbei, geht schon die Vorbereitung für den Nächsten los.“

Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt

Besonders spürbar ist die Begeisterung bei den Jüngsten. „Die Hauptmotivation sind die Kinder“, erklärt Lehmann. „Ich war vor ein paar Tagen in Langenholtensen, um Werbung vorbeizubringen. Da bin ich gar nicht bis zur Schule durchgekommen, weil die Kinder durchs Dorf liefen und sich riesig auf den Lauf gefreut haben.“ Auch die Schulen sind längst fest eingebunden. „Die KGS Moringen hat schon 70 bis 80 Leute angemeldet, bevor ich überhaupt nachgefragt habe.“

Für viele Kinder und Jugendliche ist der Stadtlauf ein sportliches Highlight. Manche steigern sich Jahr für Jahr. „Schüler laufen erst eine Runde, dann zwei, irgendwann drei oder sechs. Da setzt man sich eben mal eine Challenge“, so Lehmann.

Der besondere Wieter-Trail-Run

Neben den klassischen Runden durch die Innenstadt ist der Wieter-Trail-Run ein echtes Aushängeschild. Hier verbindet sich Sport mit Natur. „Wir schauen jedes Jahr genau, was der Wald sagt und wie es den Bäumen geht“, beschreibt Lehmann die Vorbereitungen. Wer sich hier auf die Strecke wagt, erlebt den Wieter mit seinen Anstiegen, Pfaden und Herausforderungen. Mehr Natur geht nicht. Dabei trauen sich nicht nur Spitzensportler auf den halben Marathon durch den Wald. “Wenn du Lust darauf hast, tu es!”

Ein Fest für die Innenstadt

Wenn der Startschuss fällt, verwandelt sich Northeims Innenstadt in ein buntes Gewusel. „Dann ist der Platz schon richtig voll“, erinnert sich Lehmann an die vergangenen Jahre. Für ihn gehört dieses Bild zu den bewegendsten Momenten. „Ich kriege sofort eine Gänsehaut, wenn du nur davon sprichst.“

Der Lauf bringt nicht nur Sportler zusammen, sondern auch Vereine, Initiativen und Betriebe. Feuerwehr, DLRG, DRK, Bäckereien, der Kinderschutzbund – sie alle tragen zum Gelingen bei. „Danach noch zusammen was Leckeres essen oder trinken, Gemeinschaft empfinden. Das ist das Tüpfelchen beim Stadtlauf“, sagt Lehmann. Vorher gehe es aber zum Beispiel in der Staffel darum, gemeinsam Spaß zu haben und ins Ziel zu kommen. “Das nutzen vor allem immer mehr Unternehmen für sich. Einfach toll.”

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Engagement und Herzblut im Hintergrund

Der Aufwand hinter den Kulissen ist enorm. Sponsorenpflege, Medaillenentwürfe, Absprachen mit Stadt, Polizei und Ordnungsamt, dazu logistische Fragen wie Stromversorgung oder Absperrgitter. „Eine Woche meiner Sommerferien geht jedes Jahr dafür drauf“, erzählt Lehmann. „Und nach den Sommerferien geht es dann richtig los.“

Doch er steht nicht allein da. „Seit Jahren versuchen wir Paul zu bremsen, damit er mehr Arbeit abgibt“, sagt Henry Thomas, ehemaliger Schüler Lehmanns, der sich um die komplette Technik kümmert. „Die Last verteilt sich langsam auf mehr Schultern.“ Auch die Sportjugend des Kreissportbundes und Ehrenamtliche tragen entscheidend dazu bei, dass der Stadtlauf gelingt.

Paul Lehmann, Dreifach-Champion

Hat Pail Lehmann dann nicht einmal selbst Lust, mitzulaufen? Schließlich hielt er lange Zeit den Streckenrekord.  „Du weißt ja, dass ich die große Hauptstrecke 2012, 2014 und 2016 jeweils gewonnen habe. Das als Vorbild, das lebe ich, das ist für mich die wichtigste Funktion.“ Heute sieht er das aber entspannter: „Mit 53 bin ich zu alt, um die Streckenrekorde zurückzuholen.“

Ganz ausgeschlossen ist es aber nicht, dass er wieder selbst die Laufschuhe schnürt. Und er gibt ein Versprechen ab: „Vielleicht sieht man mich ja bei der Staffel wieder laufen. Ob das dieses Jahr schon so weit ist oder ob ich den Jüngeren den Vortritt lasse, weiß ich noch nicht. Aber ich habe gestern die Schuhe getestet und war mal wieder schnell unterwegs. Es kann also sein, dass ihr mich auf der Strecke seht.“

Mehr als Zahlen

Im vergangenen Jahr fehlten übrigens nur acht Teilnehmende, um die Marke von 1.500 zu knacken. „Dieses Jahr schaffen wir das bestimmt“, sagt Henry optimistisch. Lehmann selbst sieht es gelassen. „Die, die da sind, haben Freude. Das weiß ich, das sieht man ihnen an. Und die, die nicht da sind, kommen vielleicht das nächste Mal.“

So wird der Stadtlauf in Northeim zu mehr als einem sportlichen Ereignis. Er ist Treffpunkt, Stadtfest und Gemeinschaftsprojekt zugleich. „Es ist einfach Wahnsinn, wie viele mitmachen wollen. Und ich bin mir sicher, dass wir wieder ein tolles Erlebnis haben werden“, sagt Lehmann. Wer mitlaufen möchte, kann sich hier anmelden. 

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