Um in der Zeit der Corona-Pandemie die richtigen Entscheidungen zu treffen, haben sich sowohl im Kreishaus als auch im Northeimer Rathaus Krisenstäbe aufgestellt. Wir sagen euch, wer dabei ist und was getan wird.

Tägliches Meeting im Rathaus

Im Northeimer Rathaus trifft sich ein Krisenstab unter der Leitung des Bürgermeisters täglich. Die Zusammensetzung besteht aus dem Bürgermeister Simon Hartmann, den beiden Geschäftsbereichsleitungen Jörg Dodenhöft und Frederik Backhaus, dem Leiter der Abteilung Bürgerdienste, Uwe Ritter, der Leitung der Stabsstelle Recht, Marcos Prieto sowie Mitarbeiter aus den Bereichen Bürgerdienste, Wirtschaftsförderung, Öffentlichkeitsarbeit und Arbeitsschutz.

Auch Stadtbrandmeister Bernard Krzepina nimmt an den Stabssitzungen teil. Der Stab tagt in einem großen Besprechungsraum, einige der Teilnehmenden werden telefonisch zugeschaltet. Zuletzt wurde auch hier die Entscheidung getroffen, das Rathaus für Besucher unter strengen Auflagen wieder zu öffnen.

Zudem steht der Krisenstab in regelmäßigem Austausch mit den Stab des Landkreises Northeim. „Die Abstimmung mit dem Landkreis Northeim sowie zwischen den kreisangehörigen Städten und Gemeinden läuft sehr gut“, sagt Bürgermeister Hartmann.“Ich finde, dass sich das ohnehin sehr vertrauensvolle und konstruktive Verhältnis innerhalb des Landkreises Northeim jetzt sehr positiv bemerkbar macht.“ Laut Hartmann stimmt sich die Stadt  „mindestens einmal die Woche“ in einer Telefonkonferenz mit der Landrätin Astrid Klinkert-Kittel ab, „um alle relevanten Fragen zu erörtern.“

Virtuelle Treffen im Kreishaus

Die Hauptarbeit in der Corona-Pandemie obliegt in Deutschland den jeweiligen Landkreisen. Sie sind es, die die Vorgaben der Länder umsetzen müssen. Zu diesem Zweck wurde auch im Northeimer Kreishaus ein spezieller Krisenstab einberufen.

Dieser setzt sich aus Vertretern der Fachbereiche und Referate der Kreisverwaltung zusammen. In einer Mitteilung informiert das Kreishaus nun, wie dieser seit Aufnahme der Arbeit Ende Februar vorgeht. Aktuell kommt der Stab einmal täglich zusammen, und immer zusätzlich dann, „wenn es die Lage erfordert“.

Stabsleiter ist der erste Kreisrat Jörg Richert, erweitert um die Derzernatsleitungen und die Landrätin Astrid Klinkert Kittel. Die Mitglieder aus den Gesundheitsdiensten, des Brand- und Katastrophenschutzes sowie der Öffentlichkeitsarbeit schalten sich hinzu. Um die Infektionsgefahr so gering wie möglich zu halten, sind laut Kreishaus die Stabsmitglieder inzwischen nicht persönlich anwesend sondern telefonisch zugeschaltet.

Je nach Bedarf werden laut Kreishaus auch Personen und Institutionen von außerhalb der Verwaltung hinzugezogen. Dazu zählt beispielsweise Polizeidirektor Michael Weiner, Leiter der Polizeiinspektion Northeim.

So funktioniert der Krisenstab

Zusätzlich zur genannten Gliederung des Stabes gehören auch die Funktionen „Lage“ und  „Versorgung“ zum Krisenstab der Kreisverwaltung. Ein Sichter sammelt alle aktuellen Informationen und filtert sie, ehe sie an die jeweiligen Stabsmitglieder weitergeleitet werden. Außerdem wird ein Lagebild erstellt und ein Einsatztagebuch als Protokoll angefertigt. Das gesammelte Wissen wird anschließend mindestens tagesaktuell an die Stabsmitglieder verteilt.

Für die Beschaffung von Material – wie Atemmasken und Desinfektionsmittel – für den Notbedarf ist der Bereich „Versorgung“ zuständig. Dazu zählen auch die Bedarfsermittlung sowie die Priorisierung dieser Bedarfe. Laut Kreishaus besteht das Team aus 14 Mitgliedern.

Auch die Mitglieder des Kreistages werden regelmäßig über die Arbeit des Stabes sowie die Lage im Allgemeinen informiert. Die Kontaktaufnahme und der Austausch mit den weiteren Einsatzkräften, wie zum Beispiel Hilfsorganisationen, THW oder Feuerwehr, erfolgt dann wieder über den Fachbereich Brand- und Katastrophenschutz.

So läuft eine Sitzung ab

Zu Beginn jeder Sitzung wird der Ist-Zustand präsentiert. Dazu zählen eine Übersicht der Infizierten und Genesenen sowie ein Blick auf die Zahlen in den Nachbarkreisen und im Land. Anschließend werden weitere aktuelle Themen besprochen. Zuletzt waren das zum Beispiel der Beginn des Unterrichts an Schulen und die Einführung der Maskenpflicht.

Für die Arbeit des Stabs sei es für Landrätin Klinkert-Kittel aber enorm wichtig, sich immer wieder mit verschiedenen Szenarien außeinanderzusetzen. „Die Situation wird täglich neu beurteilt. Eine schnelle und zielgerichtete Sammlung und Verteilung von Informationen ist wichtig für die Stabsarbeit“, so die Landrätin. Wichtig sei es daher auch, die Arbeit für die Bevölkerung so transparent und nachvollziehbar wie möglich zu machen, um auch dort die Unterstützung einfordern zu können. „Hinter allen Anordnungen steht immer noch das Bemühen, die Infektionszahlen so gering zu halten, dass die Versorgung in den Krankenhäusern sichergestellt werden kann“, so Klinkert-Kittel. Das die ein oder andere Regelung und Entscheidung „in der Öffentlichkeit durchaus kontrovers diskutiert wird“, sei ihr nicht entgangen.

Um die Krise zu bewältigen, wurden einige Bereiche verstärkt – das betrifft laut Kreishaus vor allem den Bereich Gesundheitsdienste. Dort wurde personell aufgestockt. Aber auch für das Bürgertelefon oder im Bereich Ordnung wird die benötigte Unterstützung sichergestellt.

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